04.12.2023, Palästinensische Gebiete, Chan Junis: Palästinenser trauern im Nasser-Krankenhaus um ihre Angehörigen, die bei einem israelischen Angriff getötet wurden. / Photo: DPA (dpa)
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Das Nasser-Krankenhaus in der umkämpften Stadt Chan Junis im Gazastreifen ist nach Darstellung seines Direktors wegen der vielen Kriegsopfer nicht mehr Herr der Lage. „Wir haben die Kontrolle verloren“, sagte Nahe Abu Taima der britischen BBC. „In der Notaufnahme kommen Hunderte Verletzte und Märtyrer (Tote) an“, fügte er hinzu. Aufgrund der Notlage sei das Krankenhauspersonal gezwungen, Verletzte auf den Gängen zu behandeln. Außerdem fehle es an medizinischem Bedarf.

Auch die Ärzte des Krankenhauses skizzieren ein dramatisches Bild der Lage im Gazastreifen. „Gestern habe ich mit meiner Frau darüber gesprochen, ob wir einfach fliehen und das alles hinter uns lassen könnten, weil ich es nicht mehr aushalten konnte“, sagte der Leiter der Abteilung für plastische Chirurgie und Verbrennungen, Dr. Ahmed Moghrabi, gegenüber der BBC. „Meine Frau, meine Kinder, sie wollen nicht hierbleiben, weil sie die Geräusche der Hinrichtungen hören“, fuhr er fort.

Vernichtungskrieg Israels

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament.

Die Zahl der von Israel getöteten Palästinenser stieg indes auf 17.700 an, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Samstag informierte. Weitere 48.780 Menschen seien verletzt worden.

TRT Deutsch und Agenturen