Wegen der anhaltenden Proteste feiert Hongkong dieses Silvester ohne Feuerwerk-Spektakel. Die Tourismusbehörde der chinesischen Sonderverwaltungsregion teilte mit, dass aus Sicherheitsgründen wegen erwarteter Protestaktionen auf das städtische Feuerwerk verzichtet werde. Die Absage sei in letzter Minute noch einmal bestätigt worden, hieß es, nachdem bereits Mitte Dezember über einen bevorstehenden Verzicht berichtet worden war. Stattdessen wird eine spezielle Neujahrsversion der allabendlichen Lichtshow abgehalten. Es ist das erste Mal in der zehnjährigen Geschichte des Hongkonger Feuerwerks, dass das Spektakel vor der Skyline der Hafenstadt abgesagt wurde. Die Polizei hatte nach Presseberichten ihre Sorgen geäußert, bei anhaltenden Protesten am Silvesterabend nicht für Recht und Ordnung sorgen zu können. Die seit einem halben Jahr anhaltenden Proteste gegen die Regierung, den Einfluss Pekings und für mehr Demokratie waren an Weihnachten wieder aufgeflammt. Es kam zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Auch am Silvesterabend werden Protestaktionen erwartet. Am Neujahrstag ist eine große Demonstration geplant. Während das Feuerwerk in der früheren britischen Kronkolonie bislang eine Touristenattraktion war, wird der Jahreswechsel in China ansonsten sehr ruhig begangen. Der Neujahrstag ist zwar auch dort ein Feiertag, doch feiern die meisten Chinesen nicht an Silvester. Nur in den Städten gehen eher jüngere Menschen gemeinsam aus. Auch gibt es Partys in großen Hotels. Richtig gefeiert wird in China erst am 25. Januar, wenn nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender das neue Jahr eingeläutet wird - diesmal das Jahr der Ratte. Zwar herrscht in vielen Metropolen Chinas aus Brandschutz- und Sicherheitsgründen ein Feuerwerksverbot, doch wird auf dem Lande heftig geknallt.
dpa
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