Archivbild: Kapitol-Erstürmung (AFP)
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Der für den Schutz des US-Präsidenten zuständige Secret Service hat nach Angaben eines Regierungsbeamten Textnachrichten seiner Agenten im Zusammenhang mit der Kapitol-Erstürmung im Januar 2021 gelöscht. Viele SMS, die kurz vor und während der Unruhen geschickt wurden, seien „im Rahmen eines Geräteaustauschprogramms gelöscht worden“, schrieb der Generalinspekteur des Heimatschutzministeriums, Joseph Cuffari, in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an den Kongress.

Secret Service weist Vorwürfe zurück

Die Nachrichten seien gelöscht worden, nachdem sein Büro Aufzeichnungen der elektronischen Kommunikation rund um den 6. Januar angefordert habe, hieß es in dem Schreiben, das unter anderem an den Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Erstürmung, Bennie Thompson, adressiert war. Cuffari kritisierte zudem, dass der Secret Service die Bereitstellung anderer Unterlagen verzögert habe. Der Sprecher des Secret Service, Anthony Guglielmi, wies die Vorwürfe des Generalinspekteurs zurück. Die Handys der Personenschützer seien im Rahmen eines geplanten Austauschprogramms gelöscht worden, das begonnen habe, bevor das Heimatschutzministerium die Informationen sechs Wochen nach den Unruhen angefordert habe. Dabei seien bestimmte Telefondaten verloren gegangen, aber „keine der gesuchten Textnachrichten“.

Radikale Trump-Anhänger wollten Bestätigung Bidens verhindern Hunderte radikale Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 das Kapitol erstürmt, als dort der Sieg seines demokratischen Herausforderers Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 bestätigt werden sollte. Die Kapitol-Erstürmung mit fünf Toten gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Der Untersuchungsausschuss hält derzeit eine Reihe öffentlicher Anhörungen ab, um die damaligen Vorgänge aufzudecken.

AFP