Angesichts des Vormarschs der radikalextremistischen Taliban hat Kanada die Aufnahme von bis zu 20.000 Flüchtlingen aus Afghanistan zugesagt. „Die Lage in Afghanistan ist herzzerreißend und Kanada wird nicht tatenlos zusehen“, sagte Einwanderungsminister Marco Mendicino am Freitag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Ottawa. Kanada wolle „besonders verletzliche“ Afghanen aufnehmen, die sich noch im Land aufhielten oder in Nachbarländer geflohen seien.
Das Aufnahmeangebot richtet sich laut Mendicino insbesondere an Frauen in Führungspositionen, Regierungsmitarbeiter, Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Angehöriger verfolgter Minderheiten. Einige Flugzeuge mit Asylsuchenden aus Afghanistan seien bereits gestartet.
Auch Personal der kanadischen Botschaft in Kabul soll nach Regierungsangaben ausgeflogen werden. Dafür würden auch kanadische Spezialkräfte eingesetzt. Details wollte die Regierung wegen der schwierigen Sicherheitslage am Hindukusch nicht nennen.
„Der Schutz der kanadischen Botschaft und unserer Mitarbeiter ist unsere oberste Priorität“, erklärte Außenminister Marc Garneau. Im Onlinedienst Twitter verwies er auf die Afghanen, denen sein Land „Dankbarkeit“ schulde, und sicherte zu, dass Kanada seine „Bemühungen fortsetzt, sie in Sicherheit zu bringen“.
AFP
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