Archivbild: Ein angeklagter Reichsbürger bekommt die Handschellen ab. / Photo: DPA (dpa)
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In Kanada ist ein Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er mit Absicht eine muslimische Familie überfahren hat. Der Anhänger der Ideologie der „White Supremacy“ - also der Theorie von einer vermeintlichen Überlegenheit von Menschen weißer Hautfarbe - habe mit seinen Mordtaten „Terrorismus“ begangen, sagte die Richterin Renee Pomerance am Donnerstag am Kammergericht der Provinz Ontario.

Der 23-jährige Nathaniel Veltman war im November vergangenen Jahres in vier Fällen des vorsätzlichen Mordes schuldig befunden worden sowie in einem Fall des Mordversuches. Der Angeklagte hatte zugegeben, im Juni 2021 in der Nähe von Toronto in eine muslimische Familie gefahren zu sein, die gerade auf einem Spaziergang war. Dabei wurden vier Menschen getötet, ein Junge wurde zum Waisen.

Veltman plante monatelang Mord an Muslimen

Veltman habe „monatelang einen mörderischen Amoklauf geplant und Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass er so viele Muslime wie möglich auf diese brutale Weise töten würde“, sagte Pomerance nun. Der 23-Jährige habe bei seinem Angriff eine Kampfmontur getragen, darunter einen Helm und eine schusssichere Weste.

„Er wollte die muslimische Gemeinschaft einschüchtern. Er wollte in die Fußstapfen anderer Massenmörder treten, und er wollte andere zu mörderischen Taten inspirieren.“ Die Richterin schlussfolgerte: „Ich stelle fest, dass die Handlungen des Täters terroristische Aktivitäten darstellen.“

Während des zehnwöchigen Prozesses legte die Staatsanwaltschaft unter anderem ein „terroristisches Manifest“ vor, das auf Veltmans Computer gefunden wurde. Darin schwelgte der Mann in der Idee der „White Supremacy“ und spricht von seinem Hass auf Muslime. „Er war auf der Jagd nach Muslimen, um sie zu töten“, sagte Staatsanwalt Fraser Ball in seinem Schlussplädoyer über die Tat.

TRT Deutsch und Agenturen