Israels Ex-Botschafter: Zweistaatenlösung muss auf die Tagesordnung / Photo: DPA (dpa)
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Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sich für eine Wiederbelebung der Idee einer Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt ausgesprochen. „Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden“, sagte Stein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die gegenwärtige israelische Regierung hat das von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das war ein Fehler“, sagte er.

„Eine militärische Operation ohne eine politische Perspektive wäre eine verpasste Chance.“ Er hoffe, dass Israels geplante Bodenoffensive „mit der Neutralisierung der militärischen Gefahr durch Hamas“ erfolgreich sein werde. „Und dann stellen wir die Frage: Was passiert am Tag danach? Und hoffentlich werden uns die USA, Deutschland, die Europäische Union dabei helfen.“ Es werde eine sehr schwierige Aufgabe sein. Die Frage sei, ob der Westen dazu in der Lage sein werde, wenn gleichzeitig Russland Krieg gegen die Ukraine führt, und ob es genügend Ressourcen geben werde, Gaza und die Palästinensergebiete zu stabilisieren.

Stein geht von einem „relativ langen Krieg“ aus. „Ein Krieg inmitten einer Stadt ist schwierig. Ich habe das als Soldat 1967 selbst erlebt, als ich in Gaza war. Es war verdammt blutig.“ Weiter sagte Stein, er hoffe, dass die deutsche Solidarität durch die israelische Bodenoffensive nicht bröckeln werde.

Mit Blick auf pro-palästinensische Demonstrationen in Deutschland sagte Stein: „Die Integration von vielen Palästinensern in Deutschland ist gescheitert. Sie haben oft den Krieg aus ihrer Heimat mitgenommen und projizieren ihn jetzt auf deutschem Boden.“

Fidan schlägt Garantiesystem zur Lösung des Nahost-Konflikts vor

Zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts hat der türkische Außenminister Hakan Fidan ein Mehrstaaten-Garantiesystem vorgeschlagen. Mehrere Länder, darunter auch Türkiye, sollten als Garanten fungieren, betonte Fidan in einem exklusiven Gespräch mit der Presse am vergangenen Montag. Zudem sei es wichtig, internationalen Druck auf Israel auszuüben, sich für eine Zwei-Staaten-Lösung zu entscheiden. Darin sei sich Türkiye mit den Parteien einig, so Fidan.

Erdoğan: Frieden in Nahost nur durch Zwei-Staaten-Lösung (AA)

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan fordert die Schaffung eines unabhängigen und geografisch zusammenhängenden Staates Palästina auf Grundlage der Grenzen von 1967 mit Jerusalem als Hauptstadt. „Ein dauerhafter Frieden im Nahen Osten ist nur durch eine endgültige Lösung des palästinensisch-israelischen Konflikts möglich“, sagte Erdoğan.

TRT Deutsch und Agenturen