Israels Armee will nach Feuerpause noch zwei Monate in Gaza kämpfen / Photo: DPA (dpa)
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Nach der angekündigten Feuerpause wird Israels Armee ihre intensiven Luftangriffe auf den blockierten Gazastreifen nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Soldaten sollen sich während der kurzen Feuerpause, die laut dem Vermittlerstaat Katar am Freitagmorgen in Kraft treten soll, organisieren, Waffen nachliefern und sich für die kommenden Kämpfe vorbereiten, sagte Joav Galant israelischen Medien zufolge am Donnerstagabend. Nach der „kurzen Atempause“ werde die Armee weiter Druck machen, um mehr im Gazastreifen festgehaltene Geiseln nach Israel zurückzubringen.

Nach Ende dieser „intensiven Kämpfe“ soll es den Angaben zufolge auch weiterhin „viele Einsätze“ im Gazastreifen geben, bis von dort aus keine militärische Bedrohung mehr ausgehe. Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte, die Kontrolle über den nördlichen Gaza zu übernehmen, sei die erste Etappe in einem langen Krieg. Während der Feuerpause werde sich das Militär auf die Planung der nächsten Kampfphasen konzentrieren.

Israel tötete mehr als 14.800 Menschen in Gaza

Nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober mit rund 1200 israelischen Todesopfern startete Israel einen Vernichtungskrieg gegen den blockierten Gazastreifen. Durch massive Bombardierungen und eine Bodeninvasion der israelischen Armee wurden binnen weniger Wochen bislang mehr als 14.800 Menschen im Gazastreifen getötet, darunter Tausende Kinder und Frauen. Dabei setzte Israels Militär auch verbotene Waffen wie Phosphorbomben ein.

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt. Infolgedessen starben unter anderem Patienten auf Intensivstationen. Dutzende Frühgeborene mussten nach Ägypten evakuiert werden. Humanitäre Hilfslieferungen wurden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden des Küstenstreifens zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

TRT Deutsch und Agenturen