Israelische Soldaten töten Palästinenser im besetzten Westjordanland (Archivbild) (Others)
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Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland am Donnerstag zwei Palästinenser getötet. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte, wurde ein Palästinenser bei einer nächtlichen Razzia in Ramallah getötet. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wurden 14 weitere Menschen bei Zusammenstößen mit den Soldaten verletzt, vier von ihnen durch Schüsse. Drei Palästinenser wurden demnach festgenommen.

Am Donnerstagabend wurde den Angaben zufolge zudem ein 38-jähriger Palästinenser von israelischen Soldaten in der Nähe von Bethlehem getötet. Der Vorfall hatte demnach nichts mit den Razzien zu tun.

Die Razzien richteten sich nach Angaben des israelischen Militärs gegen Wechselstuben, denen die Finanzierung palästinensischer Gruppen wie Hamas und Daesh vorgeworfen werde. Das Büro des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant erklärte, bei der Razzia seien „Millionen von Schekeln für die Hamas und den Daesh“ beschlagnahmt worden. Laut Wafa belief sich die Summe auf insgesamt zehn Millionen Schekel (rund 2,5 Millionen Euro).

Israelische Soldaten töten Palästinenser im besetzten Westjordanland (Archivbild) (AA)

Die israelische Armee erklärte, ihre Soldaten hätten auf Palästinenser geschossen, die Sprengsätze, Molotowcocktails und Steine geworfen und auf israelische Sicherheitskräfte geschossen hätten. Der Rote Halbmond erklärte, seine Sanitäter hätten an mehreren Orten im besetzten Westjordanland - in den Bezirken Hebron, Jericho, Dschenin und Nablus - von israelischen Soldaten verletzte Menschen behandelt.

Israels Vernichtungskrieg in Gaza fordert mehr als 21.300 Todesopfer

Israel nahm den Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg gegen die Menschen im Gazastreifen zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten getötet. Ziel der israelischen Luftangriffe waren neben zivilen Wohngebieten Krankenhäuser, Schulen, Flüchtlingslager, Kirchen und Moscheen.

Zudem blockiert Israel seit über zwei Monaten die Einfuhr von Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Arzneien in die palästinensische Enklave. Nach jüngsten UN-Angaben droht rund einem Viertel der mehr als zwei Millionen Einwohner in Gaza der Hungertod. Die aus dem Norden des Küstenstreifens vertriebenen Palästinenser kämpfen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Südgaza ums Überleben.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 21.300 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen