26.02.2023, Palästinensische Gebiete, Nablus: Israelische Soldaten halten einen Palästinenser auf. / Photo: DPA (dpa)
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Ein Abgeordneter der rechtsextremen Koalitionspartei Ozma Jehudit in Israel hat am Montag die schweren Ausschreitungen israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland ausdrücklich begrüßt. Solche Taten sorgten nach dem tödlichen Anschlag eines Palästinensers auf zwei junge israelische Siedler für die notwendige Abschreckung, sagte Knessetmitglied Zvika Fogel dem Rundfunksender Galei Israel. Zu seiner Partei gehört auch Polizeiminister Itamar Ben-Gvir.

Als Rache für den Anschlag in der Ortschaft Huwara südlich von Nablus hatten israelische Siedler dort am Sonntagabend Dutzende Häuser, Läden und Autos in Brand gesetzt. Bei den Ausschreitungen in Huwara und benachbarten Orten wurden ein Palästinenser getötet und Hunderte verletzt. Die israelische Armee erklärte, die Schussverletzungen des getöteten Palästinensers stammten nicht von Soldaten.

„Nach einem Mord wie gestern müssen die Dörfer brennen“

Die Suche nach dem Tatverdächtigen bei dem Anschlag dauert an. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Israelis am Sonntagabend aufgerufen, das Gesetz nicht in die eigenen Hände zu nehmen und auf die Sicherheitskräfte zu vertrauen. Der Abgeordnete Fogel sagte jedoch zu den Ausschreitungen: „Nach einem Mord wie gestern müssen die Dörfer brennen, wenn die Armee nichts unternimmt. Huwara geschlossen und verbrannt, das ist es, was ich sehen will.“

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist bereits seit langem extrem angespannt. Seit dem Amtsantritt der rechts-religiösen Regierung Netanjahus vor zwei Monaten hat sie sich aber noch einmal deutlich zugespitzt.

Seit Jahresbeginn wurden 63 Palästinenser durch die israelische Armee oder bei Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen zwölf Israelis ums Leben.

dpa