Israelische Soldaten / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Mindestens 3000 nicht explodierte Bomben bedrohen nach Angaben einer Hilfsorganisation im Gazastreifen zusätzlich zu den israelischen Angriffen die Zivilbevölkerung. Diese Bomben „bedeuten bei der Rückkehr von Geflohenen oder bei der Verteilung humanitärer Hilfe eine weitere Gefahr“, sagte am Montag Jean-Pierre Delomier von Handicap International am Montag im französischen Sender RFI. Eine Waffenruhe sei die Voraussetzung dafür, mit dem Minenräumen und der Entschärfung nicht explodierter Munition zu beginnen.

Nach Schätzungen der Hilfsorganisationen feuerte Israel zwischen dem 7. Oktober und Mitte Januar etwa 45.000 Bomben auf den Gazastreifen ab, von denen rund 3000 nicht explodiert seien. Handicap International hatte Anfang März zwei Experten in den Gazastreifen entsandt, um den Bedarf an Minenräumung einzuschätzen. Delomier kritisierte, dass es keinen Zugang für Nothelfer zum nördlichen Teil des Gazastreifens gebe.

Explosionswolke nach israelischem Luftangriff auf Gaza-Stadt. (AA)

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 32.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen