Angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sind in dem Palästinensergebiet nach UN-Angaben mehr als 260.000 Menschen aus ihren Häusern geflohen. „Mehr als 263.934 Menschen im Gazastreifen haben mutmaßlich ihre Häuser verlassen“, erklärte am Dienstagabend das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in Genf. „Diese Zahl dürfte noch steigen.“
Die Zahl der Binnen-Vertriebenen im Gazastreifen sei die höchste seit 2014, erklärte das UN-Büro weiter. Fast 175.000 Betroffene hätten Zuflucht in 88 von der UNO betriebenen Schulen gefunden. Rund 14.500 weitere Menschen kamen den Angaben zufolge in Schulen unter, die der Hamas-Regierung unterstehen. Rund 74.000 Flüchtende wurden von demnach von Verwandten oder Bekannten aufgenommen.
Die Geflüchteten können den von Israel belagerten Gazastreifen nicht verlassen. Zuletzt hatte die israelische Regierung angeordnet, die Versorgung des Gazastreifen mit Lebensmitteln, Wasser und Strom zu stoppen.
Die palästinensische Widerstandsorganisation Hamas hatte am Samstagmorgen vom belagerten Gazastreifen aus eine Operation gegen Israel gestartet. Israel flog erneut massive Luftangriffe auf den Gazastreifen und mobilisierte zehntausende Soldaten.
Auf israelischer Seite gibt laut offiziellen Angaben vom Mittwoch 1200 Todesopfer. Die Gesundheitsbehörde in Gaza meldete 900 Getötete Palästinenser in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.
Der Gazastreifen wird von Israel belagert. Das Land schränkt die Land- und Seeverbindungen sowie den Warenverkehr ein. Ein kleiner Flughafen ist für den Betrieb gesperrt. Der enge Küstenstreifen gilt als eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Rund zwei Millionen Palästinenser leben dort zumeist in Flüchtlingslagern unter ärmlichsten Verhältnissen.