G7-Logo. / Photo: DPA (dpa)
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Sieben Antworten:

- Ursprung: Die Weltwirtschaftskrise 1975 brachte Kanzler Helmut Schmidt und Frankreichs Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing auf die Idee eines Gipfels der größten Industrienationen, um Lösungen zu suchen. Beim ersten Treffen auf Schloss Rambouillet bei Paris kamen die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Deutschland, den USA, Großbritannien, Japan und Italien zusammen. Ein Jahr später komplettierte Kanada die G7 für die nächsten fast 30 Jahre.

- Gescheiterte Erweiterung: Russland erhielt 2002 die Vollmitgliedschaft, die G8 existierte aber nur bis 2013. Wegen der russischen Annexion der Krim platzte 2014 der Gipfel im russischen Sotschi am Schwarzen Meer. Seitdem heißt die Gruppe wieder G7.

- Selbstverständnis: Der G7 gehörten anfangs die sieben größten Industrienationen der Welt an. Heute ist das nicht nicht mehr der Fall: Italien und Kanada sind von China und Indien aus den Top 7 verdrängt worden. Die Wirtschaftskraft gilt aber heute ohnehin nicht mehr als wichtigstes Bindeglied zwischen den Mitgliedstaaten. Die gemeinsamen Werte der sieben Demokratien gewinnen angesichts des wachsenden Wettstreits mit Autokratien wie China und Russland an Bedeutung.

- Gäste: Jedes Jahr werden einige Gäste zu den Gipfeln eingeladen, die der Gastgeber auswählt. Diesmal sind viele asiatische Staaten dabei, darunter mit Indien und Indonesien die bevölkerungsreichsten neben China. Indien hat den Vorsitz in der größeren G20-Gruppe, die im September zu ihrem Gipfel in Neu Delhi zusammenkommt. Indonesien leitet derzeit den Asean-Verbund südostasiatischer Staaten. Auch Vietnam, Südkorea und Australien sind nach Hiroshima eingeladen. Die Cook Islands werden die vielen kleinen Inselstaaten im Pazifik vertreten. Aus Afrika sind diesmal nur die Komoren dabei, die derzeit den Vorsitz in der Afrikanischen Union der 55 afrikanischen Staaten haben. Aus Südamerika ist Brasilien eingeladen, das im nächsten Jahr den G20-Vorsitz hat.

- Themen: Anfangs ging es bei den Gipfeln vor allem um die Wirtschaft. Deswegen wurden die Treffen auch Weltwirtschaftsgipfel genannt. Heute geht es um globale Fragen aller Art, diesmal unter anderem um den Ukraine-Krieg und seine Folgen und das Verhältnis des Westens zu China. Aber auch der Klimaschutz wird wie jedes Jahr ein größeres Thema sein.

- Arbeitsweise: Die jährlichen Gipfel der Staats- und Regierungschefs werden durch Treffen ihrer Unterhändler und der Fachminister vorbereitet. Verbindliche Beschlüsse kommen beim Spitzentreffen am Ende nicht heraus. In einem Abschlussdokument werden aber gemeinsame Positionen und Ziele festgeschrieben, an denen sich die Staats- und Regierungschefs messen lassen müssen. Daneben werden weitere Papiere zu speziellen Themen beschlossen. In diesem Jahr sind fünf geplant, die sich mit der Ukraine, der wirtschaftlichen Sicherheit, nuklearer Abrüstung, erneuerbaren Energien und Ernährungssicherheit befassen.

- Vorsitz: Die sieben Mitgliedstaaten wechseln sich ab. Im vergangenen Jahr war Deutschland an der Reihe, dieses Jahr ist es Japan, im nächsten Italien.

dpa