Die Beziehungen zwischen dem Niger und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich haben sich nach dem Staatsstreich im Juli deutlich verschlechtert. / Photo: Reuters (Reuters)
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Fünf Monate nach dem Militärputsch im Niger schließt Frankreich seine diplomatische Vertretung in dem westafrikanischen Land. Die französische Botschaft im Niger sei „nicht mehr in der Lage, normal zu funktionieren und ihre Aufgaben zu erfüllen“, hieß es am Donnerstag aus Diplomatenkreisen. „In Anbetracht dieser Situation haben wir beschlossen, unsere Botschaft zu schließen.“ Die örtlichen Mitarbeiter seien entlassen und entschädigt worden.

Bereits nach einem Angriff auf die französische Botschaft Ende Juli und der Errichtung einer Blockade um das Gebäude „durch nigrische Kräfte“ habe der Großteil des diplomatischen Personals Ende September die Botschaft verlassen, hieß es.

Die Beziehungen zwischen dem Niger und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich haben sich nach dem Staatsstreich im Juli deutlich verschlechtert. Die neuen Machthaber wandten sich von Frankreich ab, wiesen den französischen Botschafter aus und näherten sich verstärkt Russland an.

Am 26. Juli hatte das Militär im Niger die Macht übernommen. Im Nachbarland Mali hatte sich das Militär bereits 2020 an die Macht geputscht, in Burkina Faso ereignete sich vergangenes Jahr ein Umsturz. Bis zum Staatsstreich im Juli galt der Niger als einer der letzten Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus in der Sahelzone.

TRT Deutsch und Agenturen