Die Krise um die Flüchtlinge an der EU-Außengrenze zu Belarus ist nach Einschätzung polnischer Helfer noch nicht ausgestanden. „In den ersten drei Januarwochen haben uns 345 Menschen im Grenzgebiet um humanitäre, medizinische oder rechtliche Hilfe gebeten“, sagt Monika Matus vom Aktionsbündnis „Gruppe Grenze“. Auf der belarussischen Seite warten nach Einschätzung der Hilfsorganisation weiterhin viele Menschen aus Krisengebieten auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen.
„Diejenigen, die es jetzt über die Grenze schaffen, sind meist in einem deutlich schlechteren körperlichen Zustand als in den Monaten davor“, sagte Matus. Dies liege am Winterwetter und daran, dass die polnische Seite der Grenze stark bewacht werde und schwer zu überwinden sei.
Seit Monaten versuchen Tausende Flüchtlinge, aus Belarus über die EU-Außengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu gelangen. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk eingeflogen zu haben, um sie dann in die EU zu schleusen.
Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes haben seit Jahresbeginn 810 Menschen versucht, von Belarus aus die Grenze zu überqueren. Im gesamten vergangenen Jahr registrieren die Grenztruppen knapp 40.000 solcher Versuche.
dpa
Ähnliche Nachrichten

Trauerfeier für getötete Al-Dschasira-Reporterin von Gewalt überschattet
Israelische Soldaten haben die Trauerprozession der getöteten Al-Dschasira-Journalistin angegriffen. Die EU zeigt sich „entsetzt“ über die „unnötige Gewalt“. Auch das US-Außenministerium und der UN-Generalsekretär äußern Kritik.

„Offene Fragen“: IAEA-Chef besorgt über Urananreicherung im Iran
Die Internationale Atomenergiebehörde hat sich „sehr besorgt“ über den Umfang der Urananreicherung im Iran geäußert. Die Behörde versuche derzeit, „eine Reihe offener Fragen zu klären“, erklärte IAEA-Chef Grossi vor einem Ausschuss des EU-Parlaments.

Ökonomisches Eigentor? Warnungen vor EU-Ölembargo gegen Russland
Die EU plant bis zum Jahresende einen schrittweisen Einfuhrstopp für Rohöl und Ölprodukte aus Russland. Der Schritt könnte jedoch ein schwerer Schlag für die ohnehin schon geschwächten Volkswirtschaften der EU sein. Vielerorts regt sich Skepsis.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.