Proteste gegen die Netanjahu-Regierung in Israel / Photo: Reuters (Reuters)
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Erneut haben Tausende Israelis gegen die Regierung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert und einen Geiselaustausch mit der Hamas gefordert. Die großflächigen Proteste fanden unter anderem in Tel Aviv, Haifa und Caesarea statt, wie israelische Medien am Samstag berichteten.

In der Hauptstadt versammelten sich die Demonstranten laut den Berichten in der Nähe des Verteidigungsministeriums. Sie forderten demnach eine sofortige Vereinbarung über die Freilassung der Geiseln. Zudem hätten Dutzende Israelis einen Abschnitt der Ayalon-Autobahn blockiert. Auf dem Kaplan-Platz demonstrierten zahlreiche Israelis laut der Zeitung Yedioth Ahronoth zudem für vorgezogene Neuwahlen.

Des Weiteren haben in der Nähe Haifas Hunderte an einer Demo für einen Geiselaustausch teilgenommen. Auch vor dem Wohnsitz des umstrittenen Regierungschefs in Caesarea wurde demonstriert. Auf Transparenten waren Slogans wie „Netanjahu, du bist schuldig“ zu lesen.

Seit dem Beginn des israelischen Vernichtungskriegs in Gaza im Oktober 2023 steht die Regierung Netanjahus im Inland unter massivem Druck. Zahlreiche Israelis fordern den Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen.

Israelischer Bombenhagel über Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 31.645 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch