Wegen angeblicher unfreundlicher Tätigkeiten weist das autoritär regierte Belarus fast alle Diplomaten des Nachbarlands Ukraine aus. „Sie wurden aufgefordert, unser Land binnen 72 Stunden zu verlassen“, teilte das Außenministerium in Minsk am Mittwoch mit. Eine genaue Anzahl wurde nicht genannt. Außerdem wurde das ukrainische Konsulat in der Stadt Brest im Westen des Landes geschlossen. Der Botschafter sowie vier Diplomaten dürften ihre Arbeit fortsetzen. Die Ukraine kündigte eine Reaktion an.
Belarus habe seit Jahren unfreundliche Handlungen der Ukraine festgestellt, die zu einer „unverantwortlichen Zerstörung“ der bilateralen Beziehungen geführt hätten, behauptete das Außenministerium. Ukrainische Behörden hätten sich in innere Angelegenheiten eingemischt und „destruktive Handlungen“ wie eine Luftblockade durchgeführt. Die Behörde betonte, der Schritt richte sich nicht gegen Bürgerinnen und Bürger der Ukraine, mit denen Belarus stets „brüderlich“ verbunden bleibe. Auch deshalb sei beschlossen worden, Ukrainern sowie Ausländern, die aus der Ukraine nach Belarus flüchten, eine visafreie Einreise bis 15. April zu gewähren.
„Wir sehen diese Handlungen von Belarus als weiteren durch nichts provozierten Schritt bezüglich der Ukraine an“, sagte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko. „Die Ukraine wird das Vorgehen von Belarus nicht ohne entsprechende Antwort lassen.“ Die Botschaft werde mit verringertem Personal normal weiterarbeiten.
Die Ukraine wirft Belarus vor, die russische Invasion im Nachbarland zu unterstützen. Russische Soldaten haben die Ex-Sowjetrepublik als Aufmarschgebiet genutzt, außerdem starten von dort russische Kampfflugzeuge und Raketen zu Angriffen auf die Ukraine. Immer wieder warf Kiew der Führung in Minsk vor, sie wolle an der Seite von Kremlchef Wladimir Putin in den Krieg eintreten. Das weist die belarussische Regierung strikt zurück.
23 März 2022
![„Destruktive Handlungen“: Belarus weist ukrainische Diplomaten aus](https://cdn-i.pr.trt.com.tr/trtdeutsch/w720/h405/q70/14543303_0-0-999-563.jpeg)
„Destruktive Handlungen“: Belarus weist ukrainische Diplomaten aus
Belarus hat ukrainische Diplomaten ausgewiesen. „Unfreundliche Handlungen“ der Ukraine hätten, so die Begründung, zu einer „unverantwortlichen Zerstörung“ der bilateralen Beziehungen geführt. Auch das ukrainische Konsulat in Brest wurde geschlossen.
dpa
Ähnliche Nachrichten
![Interview: Projekt EastMed-Pipeline vor erheblichen Herausforderungen](https://cdn-i.pr.trt.com.tr/trtdeutsch/w480/h270/q70/5701106_0-347-6720-3784.jpeg)
Interview: Projekt EastMed-Pipeline vor erheblichen Herausforderungen
Im Interview mit TRT Deutsch hat ein Experte für Energiesicherheit mehrere Aspekte der konkurrierenden Außenpolitik im östlichen Mittelmeerraum erklärt. Er unterstrich, auch Russland wolle in dieser Region eine dominante Rolle spielen.
Selbe Kategorie
![Gaza-Krieg: Scholz will weiterhin Waffen an Israel liefern](https://images-cdn.trtworld.com/trtdeutsch/w480/h270/q70/19266741_0-0-5998-3378.jpeg)
Gaza-Krieg: Scholz will weiterhin Waffen an Israel liefern
Laut dem IGH ist die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete unrechtmäßig. Trotzdem will Kanzler Scholz Israel weiterhin mit Waffen unterstützen. Die Forderung, den Handel mit Produkten aus dem Westjordanland einzustellen, nannte er „eklig“.
![UN-Bericht: Rund neun Prozent der Menschen weltweit von Hunger betroffen](https://images-cdn.trtworld.com/trtdeutsch/w480/h270/q70/20486077_0-232-4500-2535.jpeg)
UN-Bericht: Rund neun Prozent der Menschen weltweit von Hunger betroffen
Laut einem aktuellen Bericht mehrerer UN-Organisationen waren 2023 rund neun Prozent der Weltbevölkerung von Hunger betroffen, ähnlich wie in den Vorjahren. Demnach litten im vergangenen Jahr weltweit über 700 Millionen Menschen an Hunger.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
![Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung](https://cdn-i.pr.trt.com.tr/trtdeutsch/w480/h270/q70/13738510_0-62-1200-675.jpeg)
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.