Eine aserbaidschanische Nationalfahne weht neben der mittelalterlichen Khudaferin-Brücke im Bezirk Dschebrayil in der Region Berg-Karabach an der Grenze des Landes zum Iran. (AFP)
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Armenische Streitkräfte haben den kürzlich mit Aserbaidschan beschlossenen Waffenstillstand in der Region Berg-Karabach verletzt. Zudem seien vergangene Woche vier aserbaidschanische Soldaten getötet worden, erklärten Beamte des aserbaidschanischen Außenministeriums in einer Stellungnahme am Montag.

Einige armenische Soldaten verschanzten sich demnach im Waldgebiet der Provinz Chodschawend, obwohl sie dem Truppenabzug zugestimmt hatten, wie das aserbaidschanische Verteidigungsministerium und der Staatssicherheitsdienst in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.

In der Pressemitteilung hieß es, Baku habe alle Bedingungen für den Rückzug aller bewaffneten Gruppen erfüllt. Auch russische Friedenstruppen hätten die verbliebenen armenischen Kämpfer über Lautsprecher aufgefordert, das Gebiet zu verlassen.

Anstatt die Region zu verlassen, sollen armenische Kräfte ihre Stellungen jedoch verstärkt haben. Sie sollen dabei sowohl aserbaidschanische Soldaten als auch Zivilisten angegriffen haben. So fand laut der Pressemitteilung ein Zusammenstoß im Dorf Sur in der Region Chodschawend statt. Dabei seien drei aserbaidschanische Soldaten getötet sowie zwei Zivilisten verwundet worden.

Bei einem anderen Vorfall seien am 8. Dezember in der Nähe der Stadt Hadrut ein Soldat getötet und ein Zivilist verwundet worden, hieß es weiter. Der aserbaidschanische Staatssicherheitsdienst habe nach diesen Übergriffen eine Anti-Terror-Operation in der Region durchführen müssen.

Nach Angaben der aserbaidschanischen Generalstaatsanwaltschaft am Montag sei indes ein aserbaidschanischer Zivilist durch eine Landmine gestorben. Bei der Explosion im Dorf Sahbulaq in der Provinz Aghdam sollen außerdem ein weiterer Zivilist und ein Soldat verletzt worden sein.

Die Beziehungen zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien sind seit 1991 angespannt. Damals besetzte das armenische Militär die Region Berg-Karabach, die völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans gilt, und sieben angrenzende Regionen.

Als Ende September neue Zusammenstöße ausbrachen, startete die armenische Armee Angriffe auf die aserbaidschanische Zivilbevölkerung und Streitkräfte. Mehrere humanitäre Waffenstillstandsvereinbarungen wurden dabei verletzt.

Während des 44 Tage andauernden Konflikts befreite Aserbaidschan mehrere Städte und fast 300 Siedlungen von der armenischen Besatzung. Am 10. November unterzeichneten die beiden Länder ein von Russland vermitteltes Abkommen zur Beendigung der Kämpfe und zur Arbeit an einer nachhaltigen Lösung des Territorialstreits.

TRT Deutsch