Symbolbild. Wohngebäude in Berlin (dpa)
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FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat rasche Erleichterungen für private Bauherren gefordert, um den Wohnungsbau anzukurbeln. „Am Ende werden es viele Private sein, die da bauen“, sagte Dürr der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf das von der Ampel-Koalition vereinbarte Ziel, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen. In vielen Fällen „werden es keine staatlichen Wohnungen sein, es werden private sein.“ Nur so könne die Wohnungsnot gelindert werden, sagte Dürr. Die Wohnungsnot sei „eine der drängenden Fragen, die im kommenden Jahr angegangen werden müssen“, sagte der FDP-Fraktionschef. Dafür müsse die Ampel umgehend zwei Großprojekte anpacken, „um die Kapazitäten am Bau auszuweiten“. Zum einen müsse sie das „Planungsrecht beschleunigen, dass schneller gebaut werden kann“, sagte Dürr. Zum anderen müsse der Zuzug für Fachkräfte schnell erleichtert werden - „denn natürlich fehlen dort auf dem Bau massiv Arbeitskräfte“. Jedem müsse klar sein: „Die beste Antwort auf zu wenig Wohnungen ist, mehr Wohnungen zu bauen.“ Bundesumweltministerin Lemke anderer Ansicht Damit setzte Dürr einen anderen Schwerpunkt als etwa Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen. Lemke hatte kürzlich in den Funke-Zeitungen davon abgeraten, in der Wohnungspolitik „alles über Neubau abzuwickeln“. Stattdessen müsse „über bessere Nutzungskonzepte für leerstehende Häuser“ nachgedacht werden. Lemke sprach sich auch dagegen aus, Umweltschutz-Standards zugunsten des Wohnungsbaus aufzuweichen. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte betont, dass sie beim Wohnungsbau insbesondere auch den Staat in der Pflicht sieht, für bezahlbare Wohnungen zu sorgen. In den kommenden Jahren werde der Bund jährlich eine Milliarde Euro für die Länder zur Verfügung stellen, die für den sozialen Wohnungsbau zuständig sind, sagte Geywitz kurz vor Weihnachten den Funke-Zeitungen.

AFP