Ein mutmaßlicher Rechtsextremist aus Zwickau soll im großen Stil Weihnachtsdeko mit NS-Symbolen vertrieben haben. Bei einer achtstündigen Durchsuchung eines Wohnhauses und einer Werkstatt in der sächsischen Stadt seien am Montag mehr als 100 einschlägige Gegenstände gefunden worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Dabei handele es sich unter anderem um Schwibbögen, Räucherfiguren, Tassen, Büsten und Christbaumschmuck. Die Nazi-Devotionalien seien professionell hergestellt gewesen.
Gegen den 39-Jährigen werde wegen Verbreitung und Verwendung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Zudem werden dem Mann noch Verstöße gegen das Waffengesetz sowie Hehlerei und ein Urkundendelikt vorgeworfen. In seinen Räumen waren laut Polizei auch noch zwei Blanko-Impfpässe, ein mutmaßlich gefälschter Impfnachweis sowie ein Einhandmesser, ein Schlagring und eine Patrone sichergestellt worden.
„Im Ergebnis von Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutzes ist es gelungen, einen überregional agierenden Händler mit rechter Nazipropaganda das Handwerk zu legen. Wir sind überzeugt, damit den Vertriebsstrukturen der rechten Szene einen empfindlichen Schlag versetzt zu haben“, erklärt Zwickaus Polizeipräsident Lutz Rodig.
8 Dez. 2021
Weihnachtsdeko mit NS-Symbolen: Neonazi-Vertrieb in Zwickau ausgehoben
Die Polizei hat bei Durchsuchungen einen Neonazi-Vertrieb im sächsischen Zwickau ausgehoben. Dessen 39-jähriger Leiter soll Schwibbögen, Räucherfiguren, Tassen, Büsten und Christbaumschmuck mit Nazi-Symbolen hergestellt und verkauft haben.
dpa
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