05.05.2022, Thüringen, Erfurt: Die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ will erreichen, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus dauerhaft in ganz Deutschland zum Feiertag erklärt wird. (Hannah Geiger/VVN-BdA/dpa)
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Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes will erreichen, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus dauerhaft in ganz Deutschland Feiertag wird. Dafür übergab der Verband am Donnerstag eine Petition an Bundesratspräsident Bodo Ramelow. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht und der Zweite Weltkrieg endete in Europa.
Der Bundesvorsitzende des Verbandes, Florian Gutsche, sagte bei der Übergabe der Petition vor dem Thüringer Landtag in Erfurt: „Wir hoffen, dass 175.000 Unterschriften von den Mitgliedern des Bundesrates als klares Votum verstanden werden, den Tag der Befreiung zum Feiertag zu machen.“
Gestartet wurde die Kampagne zusammen mit der im vergangenen Jahr verstorbenen Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano. Der Verband hofft, mit seiner Petition zu erreichen, dass der 8. Mai, der in der DDR gesetzlicher Feiertag war, schon im nächsten Jahr auch im wiedervereinten Deutschland ein solcher ist. Bis dato hatte nur das Land Berlin den Tag im Jahr 2020 einmalig zum Feiertag erklärt - anlässlich des 75. Jubiläums. Ab 2025 soll er dies in Berlin dauerhaft sein. In anderen Bundesländern ist er ein herkömmlicher Werktag.

VVN/BdA gilt als umstritten
Es müsse auch diskutiert werden, was getan werden müsse, damit in Deutschland nie wieder ein faschistisches Regime an die Macht kommen könne, hieß es von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Das sei unverzichtbar in einem Land, „das für das Sterben von Millionen von Menschen verantwortlich ist und in dem mit der AfD eine in Teilen faschistische Partei nach der Macht greifen will“.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes wurde 1947 von Überlebenden der deutschen Konzentrationslager gegründet und hat derzeit rund 7000 Mitglieder. Der später um den Zusatz „Bund der Antifaschisten“ im Namen erweiterte Verein gilt als nicht unumstritten. In der Zeit der deutschen Teilung galt die VVN/BdA als „kommunistische Tarnorganisation“ und soll zumindest teilweise von der Regierung der DDR gesteuert worden sein. In einigen Bundesländern wird die Vereinigung heute noch vom Verfassungsschutz als „linksextremistisch beeinflusste Bestrebung“ eingestuft.

TRT Deutsch und Agenturen