Behandlungsraum. / Photo: DPA (dpa)
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Neun von zehn Menschen hierzulande halten grundlegende Reformen im Gesundheitswesen für notwendig. Dies ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh. In dieser äußerte mit 55 Prozent mehr als jeder Zweite den Eindruck, dass sich die gesundheitliche Versorgung in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert habe.

Für die Zukunft befürchten 77 Prozent, dass sich dieser Abwärtstrend fortsetzt, wenn es keine Reformen im Gesundheitssystem gibt. Nur sechs Prozent glauben ohne Reformen an eine bessere Gesundheitsversorgung, 15 Prozent an eine gleichbleibende. Dementsprechend befürworten 88 Prozent höhere Ausgaben als bisher in den Gesundheitsbereich. Lediglich Ausgaben für Bildung und Alterssicherung werden demnach als noch wichtiger erachtet.

Auch zu konkreten Veränderungen wurden die Teilnehmenden befragt. So sprach sich eine deutliche Mehrheit von 89 Prozent dafür aus, kleinere Krankenhäuser auf dem Land zu erhalten. Gleichzeitig ist es für 69 Prozent am wichtigsten, dass vor Ort genügend Arztpraxen vorhanden sind - eine nahe Klinik wäre für sie nicht zwingend nötig.

Mit der Zusammenlegung von zwei kleinen zu einem großen Krankenhaus sind laut Umfrage sogar 80 Prozent einverstanden, wenn dadurch die Behandlungsqualität steigt. Und 87 Prozent würden längere Wege in Kauf nehmen, um in einer spezialisierten Klinik oder Arztpraxis behandelt zu werden. Für die Erhebung befragte das Institut Forsa von 4. bis zum 11. April 1505 Menschen ab 18 Jahren repräsentativ.

AFP