Banner des bayerischen Fußballvereins Türkgücü München. (dpa)
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Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat rassistische Anfeindungen gegen den sportlichen Rivalen Türkgücü München scharf verurteilt. In einem offenen Brief bezog Aufsichtsratsboss Rainer Keßler am Dienstagabend vor dem Spiel, das 0:0 endete, Stellung: „Es ist unerträglich, dass rechte Gruppierungen den Versuch unternehmen, den 1. FC Kaiserslautern – seinen Namen, seine Historie und Werte – sowie das Fritz-Walter-Stadion für menschenverachtende Parolen und ihre Ideologien zu missbrauchen.“

Im Vorfeld hatte ein rechtsextreme Kleinpartei direkt vor dem Stadion Banner mit der Aufschrift „Türkgücü nicht willkommen“ platziert und dazu in der Stadt tausende Banner verteilt. Der Traditionsclub aus der Pfalz veröffentlichte dazu auch einen Tweet mit einer Antwort seiner Fans: „Maul halten, wenn die Westkurve spricht! Wer hier willkommen ist, entscheidet nicht ihr!“

Sowohl Inhalt als auch Ort der Darstellung seien für die FCK-Verantwortlichen „nicht zu tolerieren“. Der Verein verwies auf das Betze-Lied, in dem es heißt: „Jeder Club ist uns willkommen, jede Mannschaft gern gesehen.“ Stattdessen seien es „Nazis und Rechtsextremisten wie ihr, die auf dem Betze nicht willkommen sind“, richtete der Fußballclub an die Partei aus.

„Rechtsextremisten missbrauchen den Fußball“

Auf Anfrage von TRT Deutsch wollte sich Türkgücü München zu den Anfeindungen gegenüber dem Fußballclub nicht direkt äußern. Stattdessen sei es wichtiger, solchen Rechtsextremisten „keine Plattform zu bieten“. Diesen Personen gehe es lediglich darum, „den Fußball als Plattform für ihre rechtsextremen Botschaften“ zu missbrauchen, so ein Sprecher von Türkgücü München. Dennoch sei man sehr erfreut darüber, dass sich andere Vereine wie zuletzt der 1. FC Kaiserslautern solidarisch bei solchen Vorfällen zeigten.

Das ist nicht der erste rassistische Vorfall gegenüber dem von Migranten gegründeten Verein. Auch vor dem Fußballspiel zwischen Türkgücü München und dem FSV Zwickau im Oktober war der Verein Zielscheibe von Rechtsextremismus geworden. Auch damals waren ähnliche Banner präsentiert worden. Ebenso wie Kaiserslautern hatte der FSV Zwickau die Tat verurteilt und sich über Twitter mit Türkgücü solidarisiert.

TRT Deutsch und Agenturen