Türkei ist wieder Hochrisikogebiet – Urlauber müssen in Quarantäne – Bild: Bodrum (dpa)
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Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung die Türkei als Hochrisikogebiet ein. Ab Dienstag müssen Einreisende aus dem beliebten Urlaubsland, die nicht geimpft oder genesen sind, für fünf bis zehn Tage in Quarantäne, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte.

Infektionszahlen nicht mehr alleinentscheidender Faktor Ebenfalls als Hochrisikogebiete eingestuft werden bereits am Sonntag die USA, Israel, Kenia, Montenegro, Vietnam sowie zwei französische Überseegebiete. Portugal wird dagegen mit Ausnahme der bei Touristen besonders beliebten Küstenregion Algarve und der Hauptstadt Lissabon von der Risikoliste gestrichen. Vollständig geimpfte und genesene Einreisende aus Hochrisikogebieten sind von der Quarantänepflicht befreit. Alle anderen müssen sich nach der Einreise selbst isolieren und können sich davon erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test befreien. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Anders als früher sind dafür aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems in einem Land oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Fast 70 Länder als Hochrisikogebiete eingestuft

Mit den neuen Einstufungen werden es fast 70 Länder sein, die ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete eingestuft sind. Bereits jetzt gehören mit Spanien, Südfrankreich und Zypern beliebte Urlaubsgebiete der Deutschen dazu. Mit der Türkei kommt nun ein weiteres Top-Ferienziel hinzu. Die Coronafallzahlen in der Türkei sind Ende Juli rasant angestiegen, täglich werden derzeit teilweise weit über 20.000 neue Fälle offiziell registriert. Im Juli waren es pro Tag noch etwa 7000. Zum Vergleich: In Deutschland wurden am Freitag etwa 5578 neue Fälle gemeldet - bei ähnlicher Bevölkerungszahl. Anfang Juli hatte die Türkei Coronamaßnahmen stark gelockert: So wurden etwa nächtliche Ausgangsverbote während der Woche und am Wochenende aufgehoben, die Gastronomie öffnete wieder, Hochzeiten und ähnliche Feste sind wieder erlaubt. Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle des Landes. Im vergangenen Jahr war der Tourismus um rund 70 Prozent eingebrochen. Im ersten Quartal dieses Jahres lagen die Einnahmen etwa 40 Prozent unter denen des Vorjahres im gleichen Zeitraum. Die meisten Touristen reisen aus Russland in die Türkei, gefolgt von Menschen aus Deutschland. Neben Corona machen auch die verheerenden Waldbrände im Südwesten des Landes der Branche zu schaffen.

dpa