Lautstarker und vielfacher Protest gegen Rechts: In Dresden haben mehrere Tausend Menschen gegen einen Marsch von Rechtsextremisten anlässlich der Gedenkfeiern zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg protestiert. Der Aufzug der rechtsextremen Szene hatte mit schätzungsweise 2.300 Teilnehmern mehr Zulauf als in den vergangenen Jahren.
Polizei zieht positives Fazit zu ihrem Einsatz
Kurz vor Ende der Demonstrationen zog die Polizei ein positives Fazit zu den Demonstrationen. Zu Zusammenstößen zwischen Rechten und Gegendemonstranten sei es nicht gekommen.
„Wir haben unsere gesteckten Ziele erreicht. Das Recht auf Versammlungsfreiheit wurde gewahrt, Protest in Hör- und Sichtweise ermöglicht - und das während des gesamten Versammlungsaufzuges der Rechtsextremen“, sagte Polizeisprecher Mario Laske. Das Geschehen sei „sehr ruhig und friedlich“ gewesen.
Keine Zusammenstöße zwischen Rechten und Gegendemonstranten
Laut Polizei gab es einige Straftaten, etwa die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Mit Blick auf die Gesamtzahl der Versammlungsteilnehmer seien es aber wenig Straftaten gewesen. Das sei auch ein Verdienst der Polizei, in den vergangenen Jahren habe man schon andere Szenarien erlebt. Laske zufolge waren etwa 1.500 Beamte aus mehreren Bundesländern im Einsatz.
Dresden war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben zerstört worden. Nach Recherchen von Historikern verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben. Rechtsextreme sehen darin ein Kriegsverbrechen der Alliierten und rechnen die Opferzahlen nach oben. Beim Marsch am Samstag wurden Zahlen von 350.000 und sogar 500.000 Toten genannt. Dafür gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege.

Polizei sichert mit Großaufgebot Demonstrationen ab
Die Polizei war mit einem Großaufgebot in der Innenstadt im Einsatz, auch Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge standen bereit. Ein Polizeihubschrauber kreiste in der Luft, auch die Reiterstaffel der sächsischen Polizei und Beamte mit Diensthunden waren präsent. Die Laufstrecke der Rechtsextremen war mit Gittern abgesperrt. An vielen Stellen empfingen Gegendemonstranten die Rechten mit Pfiffen und „Nazis-raus“-Rufen. Die Polizei hatte im Vorfeld bis zu 2.000 Rechtsextreme aus Deutschland und dem Ausland erwartet.