08.08.2021, Hamburg: Hunderte Teilnehmer ziehen bei einer Demonstration für Seenotrettung im Mittelmeer durch den Stadtteil St. Pauli. Unter dem Motto „Seenotrettung ist unverhandelbar“ zogen nach Polizei- und Veranstalterangaben rund 800 Menschen am Sonntag von den Landungsbrücken durch St. Pauli zum Fischmarkt. (dpa)
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In mehr als 15 Städten haben am Wochenende bundesweit Menschen für die Seenotrettung im Mittelmeer demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich bei den Protesten am Samstag und Sonntag mehrere tausend Teilnehmer. „Wir wollen uns nicht an das Sterben im Mittelmeer gewöhnen“, erklärte Mariella Hettich von der Organisation Seebrücke, die die Demos mitinitiiert hatte.

Demonstriert wurde unter anderem in Aachen, Berlin, Braunschweig, Dresden, Freiburg, Karlsruhe, Köln und München. Zum Abschluss des Aktionstags gab es dann am Sonntag in Hamburg einen weiteren Protestzug. Die Polizei dort sprach von etwa 800 Teilnehmern.

Die europäischen Staaten müssten endlich die Festsetzung der zivilen Seenotrettungsschiffe beenden und ein europäisches Seenotrettungsprogramm etablieren, forderte Hettich. Zu den Demonstrationen aufgerufen hatte ein Bündnis aus Seenotrettungs- und Geflüchtetenorganisationen. Dazu zählten Sea-Watch, Sea Eye, SOS Méditerranée, Mare Liberum, United4Rescue, Amnesty International, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen und Pro Asyl.

Die Demonstrationen standen unter dem Motto „Seenotrettung ist unverhandelbar“. Die Organisationen verweisen darauf, dass allein in diesem Jahr bereits über 1100 Menschen im Mittelmeer ertrunken seien.

AFP