Ein Protestzug von Streikenden zieht mit Bannern und Verdi-Fahnen zum Lufthansa Aviation Center. / Photo: DPA (dpa)
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Im Tarifkonflikt des Luftsicherheitspersonals könnten Verdi und die Arbeitgeber auf eine Schlichtung zusteuern. Die Gewerkschaft schlug nach der ergebnislosen sechsten Verhandlungsrunde eine Schlichtung vor. Dies sei der letzte Ausweg, eine Lösung zu finden, teilte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Wolfgang Pieper, am Freitagabend mit. Mit dem Vorschlag will Verdi nach eigenen Angaben Rücksicht auf Urlauber und Familien im Osterferienreiseverkehr nehmen. Eine Sprecherin der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) sagte, die Konditionen der Schlichtung würden in den nächsten Tagen diskutiert.

Verdi warnte, ohne Schlichtung oder ohne annehmbares Schlichtungsergebnis seien weitere Streiks nicht ausgeschlossen. Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals hatten in der vergangenen Woche mehrere deutsche Flughäfen zeitweise lahmgelegt. Das Personal kontrolliert im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Als Knackpunkt bei den Verhandlungen für die etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister gelten vor allem die Zuschläge für Mehrarbeit.

Arbeitgeber verweigern Mehrarbeitszuschläge

„Die Arbeitgeber haben sich rigoros verweigert, auf unsere Forderung nach Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde einzugehen“, kritisierte Pieper nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde.

Die Arbeitgeber legten nach eigenen Angaben ein deutlich verbessertes Angebot vor. Für die Beschäftigten bedeute der jüngste Vorschlag etwa 556 Euro mehr im Monat, erklärte der Verhandlungsführer des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS), Frank Haindl. Zudem hätten die Arbeitgeber einer Änderung bezüglich der früheren Gewährung von Mehrarbeitszuschlägen zugestimmt.

Verdi fordert höhere Gehälter sowie unter anderem höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge für die rund 25.000 Menschen, die in der Luftsicherheit arbeiten. Ihre Forderungen hatte die Gewerkschaft in den vergangenen Wochen mit mehreren Streiks an verschiedenen Flughäfen und in verschiedenen Bereichen untermauert. Viele Flüge mussten in der Folge annulliert werden, zehntausende Passagiere waren betroffen.

TRT Deutsch und Agenturen