Archivbild. Spenden an die Tafel Weißenfels in Sachsen-Anhalt. (dpa)
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Die Tafeln in Deutschland mussten im vergangenen Jahr laut eigenen Angaben 190 Lkw-Ladungen mit Lebensmittelspenden abweisen, weil Lager- und Transportmöglichkeiten dafür fehlten. „Das muss sich 2021 ändern. Ich wünsche mir sehr, dass die Tafeln finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten, um die Logistikauszubauen und noch mehr große Mengen Lebensmittel verteilenzu können“, sagte Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafeln in Deutschland der „Heilbronner“ in der Mittwochsausgabe. Das sei allein durch Spendengelder und ehrenamtliches Engagement nicht zu stemmen.

Durch die Corona-Pandemie habe sich die Nachfrage bei den Tafeln verändert, sagte Brühl. Auf der einen Seite kämen jetzt auch Menschen, die etwa ihre Arbeit verloren hätten oder in Kurzarbeit seien. „Auf der anderen Seite kommen viele, vor allem ältere Kundinnen und Kunden nicht mehr zur Tafel, weil sie Angst haben, sich anzustecken“, sagte er.

Auch unter den Ehrenamtlichen seien viele „lebensältere“ Menschen, die sich schützen müssten und ihr Engagement pausierten. „Vor allem im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 packten dafür viele jüngere Menschen mit an. Sie hatten wegen geschlossener Schulen und Unis plötzlich andere zeitliche Möglichkeiten“, sagte Brühl und lobte die „überwältigende“ Solidarität.

dpa