Sahra Wagenknecht, Bundestagsabgeordnete / Photo: DPA (dpa)
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Die Anhänger von AfD und BSW ähneln sich nach einer aktuellen Studie unter anderem in puncto Bildung und Einkommen sowie in einer kritischen Einstellung zu den USA. Die Unzufriedenheit mit der Demokratie und Ressentiments gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen - vor allem gegen Muslime - sind bei denen, die sich zur AfD hingezogen fühlen, laut der Studie um den Leipziger Forscher Oliver Decker jedoch deutlich ausgeprägter als bei den Unterstützern der Parteineugründung Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die Untersuchung trägt den Titel „Besteht eine Chance für eine neue Partei? AfD-Anhänger und die Aussicht für eine Alternative links der Mitte“.

Die Autoren kommen darin zu dem Schluss, Wähler, die eine extrem rechte Politik befürworteten, seien nicht mehr „auf Grund einer milieubestimmten Wählerbindung“ an die großen demokratischen Parteien gebunden, sondern stellten inzwischen ein eigenes politisches Milieu dar. Unter denen, die bei einer Befragung um die Jahreswende Sympathien für AfD beziehungsweise BSW äußerten, waren demnach überdurchschnittlich viele Menschen mit einem eher niedrigen formalen Bildungsgrad und einem niedrigen Einkommen. Überrepräsentiert seien in beiden Gruppen zudem Männer, wie die Autoren der Studie feststellten.

Wähler der Grünen positionierten sich selbst zwar links, seien aber - ebenso wie Wähler der Unionsparteien, der SPD und der FDP - unterdurchschnittlich kapitalismuskritisch und antiamerikanisch eingestellt. Überdurchschnittliche Werte wiesen hier dagegen die Anhänger der Linken, des BSW und der AfD auf.

Der Antiamerikanismus wurde bei der Befragung gemessen, indem den Teilnehmern der Satz „Der amerikanische Imperialismus ist die eigentliche Gefahr für den Weltfrieden“ zur Beurteilung vorgelegt wurde. Zu den drei Aussagen zum Kapitalismus gehörte der Satz „Wirkliche Demokratie ist erst möglich, wenn es keinen Kapitalismus mehr gibt“.

dpa