Zwei Moscheen sowie Privatpersonen in Südhessen haben am Mittwoch Drohbriefe mit der Unterschrift „NSE 2020“ erhalten. Die Schreiben seien im hessischen Fürth und Umgebung eingegangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Die Ermittler stünden mit den Empfängern in Kontakt. Die Urheber seien noch unbekannt. Nähere Angaben wollten die Ermittler zunächst nicht machen.
Salih Özkan, ein Vorsitzender der türkisch-muslimischen Dachorganisation DITIB in Hessen, erklärte auf Anfrage von TRT Deutsch: „Es herrscht Verunsicherung und Angst, dass aus der Drohung bitterer Ernst wird, wie wir in der Vergangenheit bedauerlicherweise gesehen haben. Die Menschen fühlen sich auch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, weil sie von dem Gedanken eingenommen werden, einem unerwarteten rassistischen Anschlag zum Opfer fallen zu können.“
Deshalb wünscht sich Özkan eine größere Polizeipräsenz zum Schutz der Gemeinden. „Es ist erfreulich, dass in diese Richtung sinnvolle Schritte gemacht werden, die sicherlich noch ausbaufähig sind. Wir sind immer bereit, dabei aktiv mitzuwirken“, sagte der DITIB-Vertreter weiter.
7 Aug. 2020
TRT Deutsch
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