ZDF-Logo (Symbolbild) (dpa)
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Mit einem Kurzinterview nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat der ZDF-Reporter Andreas Weise einen Shitstorm in den sozialen Medien ausgelöst. Im Gespräch mit dem AfD-Spitzenkandidaten Oliver Kirchner sprach der Journalist am Sonntagabend angesichts der CDU- und AfD-Stimmenanteile von einer „konservativen Mehrheit“ im Bundesland. Nutzer verwiesen auf die Beobachtung des AfD-Landesverbandes in Sachsen-Anhalt als rechtsextremistischen Verdachtsfall durch den Verfassungsschutz und fragten: Stellt die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt die AfD als einen Partei der bürgerlichen Mitte dar?

Zu Beginn des Kurzinterviews stellte der Reporter dem AfD-Spitzenkandidaten die Frage, ob er von dem Wahlergebnis enttäuscht sei. „Nein, ich bin nicht enttäuscht, ich habe ja schon immer in den Fokus gestellt, dass das Land konservativ wählen soll und auch will. Und das hat es getan“, erklärte Kirchner. Zudem sei die Partei „mit Hetze überkippt“ worden.

Der ZDF-Reporter übernahm daraufhin die Selbstdarstellung der AfD durch dessen Spitzenkandidaten in Sachsen-Anhalt: „Es gibt eine konservative Mehrheit in Sachsen-Anhalt. Aber es würde ja niemand mit Ihnen reden, die CDU hat es ja abgelehnt“, kommentierte er Kirchners Antwort.

Was folgte, war ein Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien. Viele Nutzer behaupteten, der ZDF-Reporter verharmlose die Partei als „konservativ“. Durch die „Übernahme des AfD-Framings“ würden Medien dazu beitragen, „die rechtspopulistische AfD als eine Mainstream-Partei darzustellen“.

TRT Deutsch