Symbolbild: Die türkische Kampfdrohne „Bayraktar TB2“ (AA)
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Deutsche Unternehmen haben sich mit Bauteilen und Ausrüstung für 12,8 Millionen Euro am Aufbau der türkischen Drohnen-Flotte beteiligt. In den Jahren 2009 bis 2018 erteilte die Bundesregierung insgesamt 33 Genehmigungen für die Lieferung von Gütern an den NATO-Partner, „die zur Verwendung oder zum Einbau in militärische Drohnen bestimmt oder geeignet waren“. Ob die Teile für bewaffnete Kampfdrohnen oder Aufklärungsdrohnen verwendet wurden, geht daraus nicht hervor. Die Größe der türkischen Drohnenflotte ist unklar. Die türkischen Streitkräfte setzen nach Angaben der Verteidigungsindustrie die Kampfdrohnen „Bayraktar TB2“ und „Anka“ ein. Nach Angaben der in Istanbul ansässigen Entwicklerfirma der Bayraktar-Drohnen verfügen das türkische Militär, die Gendarmerie und die Polizei derzeit alleine über 110 TB2. Das Unternehmen Baykar entwickelt zudem die Kampfdrohne „Bayraktar Akıncı“ - ein Prototyp absolvierte vergangene Woche einen Testflug. Die Türkei setzt Kampfdrohnen unter anderem gegen die Terrororganisation PKK im Südosten des Landes, im Nordirak, in Nordsyrien sowie außerdem in Libyen ein. Nach einer militärischen Operation der Türkei in Nordsyrien im Oktober 2019 hatte die Bundesregierung einen teilweisen Stopp der Rüstungsexporte in die Türkei beschlossen. Er gilt allerdings nur für Waffen und andere militärische Geräte, die in Syrien eingesetzt werden können. Für die Zeit danach, also für die Jahre 2019 und 2020, weist die Antwort der Bundesregierung keine deutschen Zulieferungen für türkische Drohnen mehr aus.

dpa