Archivbild. 11.03.2022, Berlin: Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, bei einer Pressekonferenz über die weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung. (dpa)
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Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von einer Zunahme von Affenpocken-Erkrankungen in Deutschland aus. Es sei klar, dass weitere Fälle hierzulande zu erwarten seien, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag beim Deutschen Ärztetag in Bremen. „Unser Ziel ist es deshalb, den Ausbruch einzudämmen.“ Dies könne über erfolgreiche Kontaktnachverfolgung, Vermeiden von engen Kontakten zu Infizierten und Hygienemaßnahmen gelingen. Risikogruppen müssten achtsam sein.
Von den Affenpocken erholten sich die meisten Menschen in der Regel innerhalb weniger Wochen, sagte Wieler. Dennoch könne bei einigen Personen auch eine schwere Erkrankung auftreten. Die Erreger seien nicht leicht von Mensch zu Mensch zu übertragen, nötig sei dafür enger Kontakt. Das Virus könne unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlecht und Alter übertragen werden. Die Gefährdung für die Gesundheit der Allgemeinbevölkerung werde aber nach derzeitigen Erkenntnissen als gering eingeschätzt.
Von den dem RKI bekannten Infizierten in mehreren Ländern hätten sich die meisten auf großen Veranstaltungen angesteckt, „die mit sexuellen Aktivitäten verbunden waren“, sagte Wieler. Beim Auftreten von zum Beispiel ungewöhnlichem Ausschlag und Verdacht auf Affenpocken solle man unmittelbar zum Arzt gehen. Das RKI empfehle eine Isolierung bis zum Abfall der Krusten, aber mindestens von 21 Tagen. Für enge Kontakte empfehle man eine Quarantäne von 21 Tagen. „Wir befinden uns in einem frühen Stadium dieses Ausbruchs.“ Vieles sei noch unbekannt, aber man beobachte die Lage genau.

dpa