Polizei - Symbolbild (dpa)
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Der Vorsitzende der Rheinstettener SPD, Nikolas Karanikolas, ist mit seiner Familie zu Hause angegriffen worden. Wie die „Badische Neueste Nachrichten“ (BNN) am Samstag berichtet, sollen zwei junge Männer in Begleitung einer Frau im Haus der Familie aufgetaucht sein. Als die Mutter die Tür öffnete, habe man sie sofort ins Gesicht geschlagen.

„Ihr Scheiß-Ausländer, wir bringen euch um“, hätten die Angreifer laut Karanikolas dabei geschrien. Daraufhin sei es zum einen Handgemenge gekommen. Schnell sei die Polizei alarmiert worden. Erst als die Sirenen der herbei eilenden Polizeistreife hörbar waren, hätten die Angreifer die Flucht ergriffen. Später hätten sich die Beleidigungen und Drohungen auf Instagram fortgesetzt.

Dem Medienbericht zufolge erlitt der 21-jährige Karanikolas selbst eine Bisswunde am Arm sowie eine Verletzung am Auge. Seine Mutter habe noch immer zwei blau geschlagene Augen - bei ihr und ihren Kindern seien Gehirnerschütterungen diagnostiziert worden.

Der SPD-Vorsitzende von Rheinstettenkönne sich den Übergriff nur als Reaktion auf sein Engagement für Integration erklären. Ob er sich weiter engagieren will, wisse er noch nicht, denn auch seine Familie sei jetzt gefährdet. Karanikolas vertrat die Bundesrepublik als Jugenddelegierter bei einer Sozialentwicklungskonferenz der UNO in New York.

Laut Zeitungsbericht habe die Polizei den Vorfall als „wechselseitige Handgreiflichkeit am Rande einer Faschingsveranstaltung“ aufgenommen. Nach der Kritik in den Sozialen Medien habe die Karlsruher Polizei den Schritt damit verteidigt, dass es unterschiedliche Darstellungen zu dem Vorfall gebe.

Nach Angaben eines Polizeisprechers seien „zwei Gruppen aneinander geraten“, berichtet die „Badische Neueste Nachrichten". Von schweren Verletzungen oder einem ausländerfeindlichen Hintergrund sei demnach der Polizei nichts bekannt.

TRT Deutsch und Agenturen