Symbolbild: Polizeieinsatz (dpa)
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Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Donnerstag in Thüringen, Schleswig-Holstein und Berlin Räume von Verdächtigen aus der rechtsextremen Szene durchsucht. Razzien gab es nach Angaben des Thüringer Landeskriminalamtes (TLKA) in insgesamt 26 Wohn- und Geschäftsräumen. Dabei waren mehr als 500 Beamte aus Thüringen sowie Spezialkräfte aus anderen Bundesländern im Einsatz. Tatverdacht bestehe wegen des Handels mit Betäubungsmitteln in Verbindung mit Geldwäsche sowie Verstoßes gegen das Waffengesetz. Ermittelt wird in fünf Verfahren gegen insgesamt zehn Beschuldigte. Sieben Haftbefehle wurden vollstreckt.

Neonazi-Szene in Thüringen von Maßnahmen betroffen

Nach Informationen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) galten die Maßnahmen der Thüringer Neonazi-Szene und dem sogenannten Turonen-Netzwerk. Gegen die Gruppierung waren das TLKA und die für Organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft Gera bereits im Februar vergangenen Jahres vorgegangen. Den Zusammenhang wollte das Landeskriminalamt mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht bestätigen.

Seit den frühen Morgenstunden wurden den Angaben zufolge Objekte in den Landkreisen Erfurt, Gotha, Weimar, Saale-Orla, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Eisenach sowie in Schleswig-Holstein und Berlin durchsucht.

Auch Kryptowährungen und Betäubungsmittel involviert Die Beamten stellten unter anderem Schreckschusswaffen und eine vermutlich scharfe Handfeuerwaffe mit Munition sicher. Zudem wurde Kryptowährung in noch unbekannter Höhe sichergestellt, bei sechs Beschuldigten wurden Kontopfändungen veranlasst. Auch mehrere Mobiltelefone und Kryptohandys, eine größere Menge Bargeld, Computertechnik und Speichermedien, sowie eine kleine Menge Betäubungsmittel sichergestellt. In direktem Zusammenhang mit den Ermittlungen des Landeskriminalamtes führte die Kriminalinspektion Saalfeld ebenfalls Durchsuchungen wegen des Verdachts auf Drogenhandel durch. Im Zuge dieser Maßnahmen sollten zwei weitere Beschuldigte im Alter von 26 und 34 Jahren festgenommen werden.

dpa