19.05.2021, Berlin: Im Impfzentrum der Deutschen Bahn wird eine Spritze für eine Impfung mit dem Impfstoff Moderna vorbereitet. (dpa)
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Die Zahlen der Corona-Infektionen und der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland entwickeln sich weiter rückläufig. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Divi-Intensivregisters vom Donnerstag hervor.
3594 Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, werden demnach derzeit noch in Kliniken versorgt. Das sei ein Rückgang um 114 im Vergleich zum Vortag, hieß es. Zum Höhepunkt der dritten Welle in den Krankenhäusern Ende April waren mehr als 5100 Covid-19-Patienten zeitgleich auf Intensivstationen behandelt worden. Seit Anfang Mai ist die Entwicklung rückläufig.
Eine Trendumkehr zeichnet sich auch bei der Anzahl der Intensivbereiche ab, die aus Gründen wie fehlendem Personal eine eingeschränkte Betriebssituation melden. Es sind aber immer noch knapp 500 an der Zahl. Regulären Betrieb melden rund 430 Bereiche, Tendenz steigend. Weitere 275 Bereiche bewerten ihre Situation als teils eingeschränkt.
Daten zur Altersstruktur von knapp 94 Prozent der Intensivpatienten mit Covid-19 zeigen, dass die meisten älter als 50 sind, aber nur ein recht geringer Teil älter als 80 (Stand Donnerstag). Rund 23 Prozent sind den Intensivregister-Daten zufolge zwischen 50 und 59 Jahre alt, knapp 32 Prozent 60 bis 69 und 26 Prozent 70 bis 79. Die Anteile der Patienten ab 80 (7,1 Prozent) und der Patienten zwischen 40 und 49 (7,9 Prozent) liegen auf ähnlichem Niveau.
Laut RKI-Daten meldeten Gesundheitsämter in Deutschland binnen eines Tages 12.298 weitere Corona-Infektionen. Vor einer Woche waren es 17.419 Ansteckungen gewesen. Die 7-Tage-Inzidenz wurde mit bundesweit 68 angegeben (Vortag: 72,8; Vorwoche: 103,6).
Allerdings könnte die Inzidenz momentan ein etwas zu optimistisches Bild der Infektionslage zeichnen: Aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führe dazu, dass weniger Erregernachweise an die Gesundheitsämter gemeldet würden. Der Laborverband ALM hatte von einem Rückgang bei der Zahl der PCR-Tests in der Woche vom 10. bis 16. Mai um rund 160.000 im Vergleich zur Woche zuvor gesprochen. Die Rate positiver Tests liegt momentan bei knapp neun Prozent.
Deutschlandweit wurden laut RKI binnen 24 Stunden 237 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 278 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.626.393 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.358.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 86.902 angegeben.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,82 (Vortag: 0,76). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen - im schlimmsten Fall exponentiell.

dpa