Mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremistischen Identitären Bewegung (IB) haben vor der Einfahrt einer Anwaltskanzlei in Dresden drei symbolische Gräber mit Holzkreuzen aufgebaut. Ein dazu aufgestelltes Plakat mache die Kanzlei mitverantwortlich für den Tod dreier Menschen beim Anschlag im nordrhein-westfälischen Solingen, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Bei dem Messerangriff auf einem Stadtfest waren am 23. August drei Menschen getötet und acht weitere teils schwer verletzt worden. Die Anwaltskanzlei hatte den Tatverdächtigen, einen 26 Jahre alten Syrer, nach Polizeiangaben zuvor bei dessen Asylverfahren vertreten. Der Mann hätte eigentlich schon im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, wo er zuerst EU-Boden betreten hatte.
Die IB bekannte sich in der Messengerapp Telegram zu der Aktion in Dresden, wie die Polizei weiter mitteilte. Ein 25-Jähriger aus Chemnitz sei bereits als einer der Akteure identifiziert worden. Es habe eine sogenannte Gefährderansprache - also eine Ermahnung - gegeben. Das Dezernat Staatsschutz ermittelt.