Telegram-Gruppe „Veteranen-Pool“ – Ministerium distanziert sich (Archivbild) (dpa)
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Das Verteidigungsministerium hat am Donnerstag jede Verbindung einer Telegram-Gruppe angeblicher Veteranen zur Bundeswehr zurückgewiesen. Die Gruppe beansprucht für sich, ehemalige Angehörige der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee (NVA) zu vereinen und sich an die Spitze von Corona-Demonstrationen stellen zu wollen. Der Reservistenverband warnte vor der Gruppe „Veteranen-Pool“. „Es gibt auch hier einige Aufregung über eine Telegram-Gruppe. Hierzu stellen wir fest: Es handelt sich nicht um eine Organisation der Bundeswehr“, schrieb das Verteidigungsministerium auf Twitter. Und: „Wir distanzieren uns von den Inhalten. Für uns ist klar: Wir dulden keinen Extremismus und fahren weiterhin eine Null-Toleranz-Linie.“

Über eine Gruppe mit dem Namen „Veteranen für Recht & Freiheit“ wird seit dem Vortag verstärkt in Sozialen Medien diskutiert. Experten bezweifelten zunächst Angaben, wonach sich tatsächlich Tausende ehemalige Militärangehörige aus Ost und West unter dieser Bezeichnung zusammengefunden haben. Ein im Internet verbreitetes Emblem zeigt eine deutsche Fahne, die Zeichen von Bundesrepublik und DDR kombiniert. „Wir ziehen nicht in den Krieg. Wir sind im Krieg. Es gilt, den Bann zu brechen“, hieß es in der Gruppe, die die Mitglieder am Donnerstag als „Kameraden“ ansprach. Unter den Mitgliedern waren den Namen nach auch in größerer Zahl Frauen. Wegen eines „Ansturms“ seien Ländergruppen eingerichtet worden. Die Gruppe hatte am Donnerstag mehr als 12.000 Mitglieder. „Diese Gruppierung versucht, Soldaten, Veteranen und Reservisten zu akquirieren, um sie dazu zu bringen, sich an verschiedenen Störaktionen, die sich gegen den Staat richten, teilzunehmen“, warnte der Reservistenverband. „Die Gruppe spricht offen davon, dass man sich im Krieg befände.“ Es gehe um gewollte Provokationen gegenüber dem Staat. Das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung verpflichte Reservisten der Bundeswehr gegenüber dem Grundgesetz und dem demokratischen Staat.

dpa