26.03.2021, Ägypten, Tahta: Menschen versammeln sich nach dem Zusammenstoß zweier Züge an den beschädigten Waggons. (dpa)
Folgen

Beim Zusammenstoß zweier Züge sind in Ägypten mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Das ägyptische Gesundheitsministerium meldete am Freitag zudem 84 Verletzte. Die Opfer seien in Krankenhäuser gebracht worden. Die beiden Züge stießen demnach in dem Ort Tahta südlich der Stadt Assiut zusammen. Der Ort liegt rund 375 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo.
Auf Bildern in den sozialen Medien waren entgleiste und umgekippte Waggons zu sehen. Die ägyptische Eisenbahnbehörde erklärte, Unbekannte hätten in einem der beiden Züge eine Notbremse gezogen, weshalb dieser zum Stehen gekommen sei. Der zweite Zug sei daraufhin in diesen hineingerast. Unter anderem sei eine Lok umgestürzt. Die Behörden ordneten eine Untersuchung des Unglücks an.
In Ägypten kommt es immer wieder zu schweren Zugunglücken. Ursache ist nach Ansicht von Kritikern häufig der schlechte Zustand von Zügen und Gleisen sowie die mangelhafte Ausbildung von Zugführern.
Vor zwei Jahren war im Bahnhof der Hauptstadt Kairo ein Zug in hohem Tempo gegen einen Prellbock gerammt. Mindestens 20 Menschen kamen ums Leben. Die Behörden warfen dem Zugführer Fahrlässigkeit vor. Der Mann sei mit dem Fahrer einer zweiten Lokomotive in Streit geraten, weil sein Zug von diesem blockiert worden sei, teilte die Staatsanwaltschaft damals mit. Er habe seine Führerkabine verlassen, um sich bei dem anderen zu beschweren, ohne die Bremse anzuziehen.
Im Oktober 2019 kamen beim Zusammenstoß einer Lokomotive mit einem Kleintransporter in der Stadt Luxor im Süden Ägyptens mindestens vier Menschen ums Leben. Vier weitere wurden verletzt. Der Transporter kreuzte nach Angaben der Bahnbehörde die Gleise an einem illegalen Übergang und wurde dabei von der Lok erfasst.
Im Februar 2002 waren beim bislang schwersten Zugunglück in Ägypten mehr als 360 Menschen getötet worden. Ein Teekocher löste damals in einem mit 4000 Menschen besetzten Zug ein Flammeninferno aus. Sieben Monate später wurden elf Mitarbeiter der Eisenbahngesellschaft vom Vorwurf der Fahrlässigkeit freigesprochen.

dpa