Schutz von Erntehelfern vor Corona-Infektion  (dpa)
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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) fordert die Bundesländer auf, den Schutz von Erntehelfern vor einer Corona-Ansteckung hinreichend zu überwachen. Die Gesundheitsvorschriften müssten in den landwirtschaftlichen Betrieben „unbedingt befolgt werden - auch wenn das Zeit und Geld kostet“, sagte sie. „Die Bundesländer sind in der Pflicht, die Einhaltung dieser Regeln zu überprüfen.“ Üblicherweise reisen laut Bauernverband jedes Jahr rund 300.000 Saisonarbeiter zur Obst- und Gemüseernte nach Deutschland, die meisten aus Polen und Rumänien. In diesem Jahr schien dies wegen der Einreisesperren in der Corona-Pandemie zunächst nicht möglich. Letztlich wurde jedoch die Einreise von insgesamt 80.000 Arbeitskräften unter Auflagen erlaubt. Nachdem ein mit dem Coronavirus infizierter rumänischer Erntehelfer in Baden-Württemberg starb, flammte eine Debatte über den Schutz der Saisonkräfte auf.

Länder sollen Einhaltung der Auflagen sicherstellen

Klöckner betonte, die Bundesländer hätten darum gebeten, nach der Schließung der Grenzen eine Lösung für Saisonarbeitskräfte zu finden. „Diese Lösung haben wir geliefert, sehr verantwortungsvoll. Jetzt ist es die Aufgabe der Länder, genauso verantwortungsvoll die Einhaltung der Auflagen sicherzustellen.“ Die Alternative wäre laut Klöckner, „dass keine Arbeitskräfte aus dem Ausland mehr kommen, Ernten verderben oder erst gar nicht gepflanzt wird“.

Die Bundesministerin schrieb demnach in der vergangenen Woche einen entsprechenden Brief an ihre Länderkollegen. Darin habe sie „sehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, die Auflagen auch mit den Gesundheitsämtern vor Ort zu besprechen, einzuhalten und zu kontrollieren“, sagte Klöckner.

AFP