Kanzleramtsminister Helge Braun ist für eine Vereinheitlichung und Verkürzung der Quarantänemaßnahmen bei Corona-Fällen an Schulen. „Ich wünsche mir eine einheitliche Regelung, die sich eng an dem orientiert, was wir in der Ministerpräsidentenkonferenz schon mal beschlossen haben, nämlich fünf Tage plus dann Freitestmöglichkeit“, sagte der CDU-Politiker am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Gesundheitsminister der Länder wollen im Laufe des Tages darüber sprechen. Bislang gehen die Länder bei einer Quarantänedauer von 14 Tagen höchst unterschiedlich damit um, sollte sich in einer Klasse ein infizierter Schüler finden. Teilweise werden etwa nur die Sitznachbarn in Quarantäne geschickt.
Braun äußerte sich auch zur geplanten Auskunftspflicht über den Impfstatus für bestimmte Berufsgruppen, die am Dienstag im Bundestag beschlossen werden soll. „Das heißt jedenfalls nicht, dass damit irgendeine Art von Arbeitsverbot verbunden wäre“, sagte der Kanzleramtschef. Es gehe darum, dass etwa in Pflegeeinrichtungen oder Kindergärten ein sichereres Arbeiten organisiert werden könne. Arbeitsschutz- und Kündigungsschutzvorschriften stellten sicher, dass keine Impfpflicht entstehe. „Das ist nicht das Ziel der Maßnahme.“
Die hohe Ansteckungsgefahr durch die Delta-Variante habe die Erwartungen verändert, dass Normalität einkehren könne, sobald alle ein Impfangebot erhalten hätten, betonte Braun. Delta führe dazu, „dass quasi diese 30 Millionen die jetzt nicht, noch nicht geimpft sind, eine so hohe vierte Welle erzeugen können, wenn wir nicht im Herbst weiter vorsichtig sind, dass am Ende die Krankenhäuser wieder anfangen, geplante OPs abzusagen“, so Braun. „Und dass eine geplante Hüft-OP eines Geimpften abgesagt wird, weil wir Freiheiten für Ungeimpfte haben, dass will ich nicht.“
dpa
Ähnliche Nachrichten
Rechtsrock-Konzert in Neumünster von Polizei verhindert
Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert in Neumünster: Nachdem rund 400 Teilnehmer aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen, griffen einige Rechtsradikale die Einsatzkräfte mit Stühlen und Bierdosen an. Bundespolizisten aus Hamburg rückten an.
14 Bundesländer passen Abschlussprüfungen nochmals an
Fast alle Bundesländern wollen laut einem Bericht die Abschlussprüfungen an den Schulen weiter erleichtern. Grund dafür ist der Unterrichtsausfall während der Pandemie. Hessen hat sich noch nicht entscheiden. Rheinland-Pfalz geht einen anderen Weg.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.