Islamfeindliche Klausurfrage: MHG bezeichnet Vorfall als „verletzend“ (dpa)
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Nach einer islamfeindlichen Klausurfrage an der HTWG Konstanz kommt Kritik von der Muslimischen Hochschulgruppe Konstanz (MHG). In einer Pressemitteilung vom Freitag stufte die MHG den Vorgang als „diskriminierend“ und „verstörend“ ein. Der Vorfall war zuvor viral gegangen und hatte Empörung in den sozialen Netzwerken ausgelöst.

Die umstrittene Frage war in einer Statistik-Klausur aufgetaucht. Die Studenten sollten berechnen, wie hoch der Anteil „radikaler Moslems“ bei Mitgliedern einer Moschee in Deutschland ist. Die Klausurfrage sorgt auch bei anderen Hochschulgruppen für Proteste.
Die Aufgabenstellung in der Klausur sei „verletzend“ und mehr als „unangebracht“ gewesen, erklärte Rahsan Karaaslan, Vorsitzender der MHG Konstanz. Nach einem mehrstündigen Gespräch mit der Hochschulpräsidenten Sabine Rein seien konkrete Maßnahmen vereinbart worden. Dazu gehörten die Förderung von Diversity-Veranstaltungen,

Präsidentin, Vizepräsident der HTWG Konstanz und Vorstandsmitglieder der MHG Konstanz (Photo: Andreas Schuler)

Sensibilisierungsworkshops und die Etablierung einer jährlichen Awareness-Woche. Damit könne künftig das Ideal einer toleranten, offenen und inklusiven Hochschule gepflegt werden, betonte Sinem Hamarat, Mitglied des MHG-Vorstands. Islamfeindlichkeit und davon betroffene Personen würden dadurch sichtbarer gemacht. Die HTWG Konstanz hatte sich bereits am Donnerstag in einer Mitteilung für die „islamfeindliche Aufgabenformulierung“ entschuldigt. Die Hochschulleitung dulde „keine Form von Diskriminierung“.

TRT Deutsch