Schild des Bundesamts für Verfassungsschutz. (dpa)
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Der bayerische Verfassungsschutz hat einem Bericht zufolge eine Frau als Informantin für die Salafisten-Szene genutzt, die islamfeindlich eingestellt ist. Die Studentin habe ihre Dienste Anfang 2014 selbst beim Landesamt für Verfassungsschutz angeboten, berichtete der „Spiegel“ am Freitag. Sie sei zwei Jahre lang als V-Frau in der Salafisten-Szene eingesetzt worden. Heute arbeite sie für die AfD-Bundestagsfraktion und engagiere sich in der Jungen Alternative.

Der „Spiegel“ nannte als einen Beleg für die Tätigkeit der Frau beim Verfassungsschutz einen Gerichtsbeschluss von Mitte Juli dieses Jahres. Sie war demnach gegen ihren Ex- Freund vor Gericht gezogen, um zu verhindern, dass dieser ihre Vergangenheit öffentlich macht. Der bayerische Landesverfassungsschutz habe in einem Brief vom 21. Februar an das Gericht vor der Enttarnung der aus Tschechien stammenden Frau gewarnt.

Das einstige Paar hatte sich dem Bericht zufolge bei einem Treffen einer islamfeindlichen tschechischen Gruppierung kennengelernt. Gegen den Gründer der Gruppe sei wegen Volksverhetzung ermittelt worden.

Der bayerische Verfassungsschutz wollte die Personalie laut „Spiegel“ weder bestätigen noch dementieren. „Zu Fragen operativer Angelegenheiten, insbesondere zum Einsatz etwaiger V-Personen, kann sich das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz nicht gegenüber den Medien äußern“, erklärte die Behörde demnach. Auch der AfD-Bundestagsabgeordnete, für den die Frau gerade arbeite, habe sich auf Anfrage nicht äußern wollen.

AFP