67 Prozent der Bundesbürger sind einer repräsentativen Umfrage zufolge für die Abschaffung der Kirchensteuer. Ein System, in dem jeder Steuerzahler einen Teil seines Einkommens für einen selbstgewählten guten Zweck gibt, befürworten 55 Prozent, wie aus der Befragung im Auftrag der „Bild“-Zeitung hervorgeht. Das Meinungsforschungsinstitut Insa hatte am 3. August 1.005 Deutsche repräsentativ befragt.
2021 hatte die katholische Kirche rund 6,7 Milliarden Euro Steuern eingenommen, auf die 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland entfielen etwa 6 Milliarden Euro. Die Kirchensteuer wird von Kirchenmitgliedern als Zuschlag zur Einkommens-, Lohn- und Kapitalertragssteuer gezahlt. Sie wird von den Finanzämtern der jeweiligen Länder eingezogen, die dafür eine Aufwandsentschädigung einbehalten.
Der katholische Eichstätter Bischof Gregor Hanke forderte eine Umkehr zu neuen Finanzierungskonzepten. „Die Kirche ist gut beraten, nach Wegen alternativer Finanzierung zu suchen, da das deutsche Kirchensteuersystem kein Zukunftsmodell sein dürfte“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Ein „abrupter Ausstieg“ aus dem bisherigen System sei allerdings nicht möglich.
5 Aug. 2022
epd
Ähnliche Nachrichten

Celle: Mutmaßlicher Täter gesteht tödlichen Messerangriff auf 15-Jährigen
Der 29-jährige Verdächtige von Celle gesteht den tödlichen Angriff auf den ahnungslosen 15-Jährigen. Grundlos hatte er mit einem Messer den Jugendlichen niedergestochen, als dieser zufällig auf seinem Fahrrad an ihm vorbeifuhr.
Selbe Kategorie

Bericht: Anklage gegen fünf Polizisten nach Tod von Mohammed D.
Der senegalesische Flüchtling Mohammed D. war 2022 bei einem Polizeieinsatz in Dortmund nach den tödlichen Schüssen eines Beamten gestorben. Der Tod des 16-Jährigen sorgte für Empörung. Nun droht fünf beschuldigten Polizisten eine Anklage.

Gericht: Kein pauschales Kopftuchverbot für Berliner Lehrerinnen
Ein Gericht hatte 2020 einer muslimischen Lehrerin eine Entschädigung zugesprochen, weil sie wegen ihres Kopftuchs nicht in den Dienst eingestellt worden war. Das Land Berlin erhob daraufhin Verfassungsbeschwerde gegen das Urteil – ohne Erfolg.

Polizeigesetz in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verfassungswidrig
Heimliche Bild- oder Tonaufzeichnungen und andere Maßnahmen: 2020 beschloss Mecklenburg-Vorpommern ein umstrittenes Polizeigesetz. Das Bundesverfassungsgericht setzt der Polizei nun Grenzen: Mehrere Vorschriften des Gesetzes sind verfassungswidrig.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.