Angesichts immer weiter steigender Verbraucherpreise hält Verdi-Chef Frank Werneke einen Ausgleich durch höhere Löhne für unausweichlich. „Unser Kurs ist ganz klar: Dauerhaft steigende Preise müssen durch dauerhaft wirkende Tariflohnsteigerungen vollumfänglich ausgeglichen werden“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende der Deutschen Presse-Agentur.
Von der Bundesregierung erwarte er weitere Entlastungen für die Bevölkerung - insbesondere mit Blick auf die deutlich gestiegenen Lebensmittelpreise. Der Druck auf die Menschen sei „riesengroß“, es bestehe ein großer Bedarf an Entlastungsmaßnahmen, die über Tarifeinigungen hinausgehen, bekräftigte der Verdi-Chef.
Den Plan von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zeitnah über die aktuelle Preisentwicklung beraten zu wollen, nannte Werneke richtig. „Grundsätzlich nehmen wir jede Einladung wahr, und es gibt auch viel miteinander zu besprechen“, sagte Werneke. Der Abstimmungsprozess - auch „konzertierte Aktion“ genannt - soll noch vor der Sommerpause beginnen.
Zum Ziel der Beratungen mahnte der Verdi-Chef aber an, dass es nicht um Lohnverhandlungen gehen könne: „Die Politik sollte sich aus diesen Dingen heraushalten.“
Für seine Gewerkschaft stehen im kommenden Jahr große Tarifverhandlungsrunden an, unter anderem im öffentlichen Dienst. Werneke machte angesichts des aktuellen Preisdrucks deutlich, dass es bei den Verhandlungen keine Lohnzurückhaltung geben werde.
Er fürchte da auch „keine Manipulationsversuche der Bundesregierung“, betonte der Verdi-Chef. „Wir werden unseren tarifpolitischen Kurs halten, und der wird ganz sicher nicht beeinflusst werden durch politische Rahmensetzung.“
dpa
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