Symbolbild (dpa)
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Wegen eines Drohanrufs bei der Polizei in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) haben Einsatzkräfte die Wohnung eines Mannes durchsucht. Bei dem Vorfall am Freitag soll der 49 Jahre alte Tatverdächtige am Telefon gesagt haben, „dass er gut und gern auch hier zwei Polizeibeamtinnen erschießen würde“, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Laut Angaben eines Sprechers soll der Mann zunächst seinen Unmut über das Verhalten der Polizei kundgetan und sich dann offensichtlich in Anspielung auf den Fall in Rheinland-Pfalz geäußert haben. Aufgrund der Drohung sei in Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft und dem Amtsgericht die Wohnung des Beschuldigten durchsucht worden. Dort seien eine Schreckschusswaffe und geringe Mengen Drogen sichergestellt worden. Der Mann sei vorläufig festgenommen worden, habe die Dienststelle am Samstagmorgen aber wieder verlassen können. Am vergangenen Montag waren eine 24-jährige Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle in der Nähe von Kusel in Rheinland-Pfalz erschossen worden. Seit Dienstag sitzen zwei Saarländer wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord in Untersuchungshaft. Die Ermittler vermuten, dass sie Jagdwilderei vertuschen wollten. Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz hat bereits eine Ermittlungsgruppe gegen Beifallsbekundungen mit den Tätern im Internet eingerichtet. Die 14 Beamten sollen die Verfasser von Hasskommentaren ausfindig machen. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) ist geplant.

dpa