Symbolbild: Eine muslimische Schülerin sitzt in einer Klasse. (dpa)
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Eine Lehrerin aus Hattingen soll fastende Schüler dazu aufgefordert haben, ihr Fasten durch das vorzeitige Trinken einer Apfelschorle im Unterricht abzubrechen. Wie der Vater einer betroffenen Schülerin am Dienstag gegenüber „IslamiQ“ mitteilte, soll die Lehrerin zudem gedroht haben: „Wenn ich erneut jemanden fasten sehe, werde ich ihn direkt von der Schule nach Hause schicken.“

Schülerin von den Erlebnissen traumatisiert

Demnach war es am 4. April zu dem Vorfall gekommen. Eine neunjährige Schülerin habe anschließend zuhause ihrem Vater mitgeteilt, dass alle sechs fastenden Schüler zum Trinken von Apfelschorle gezwungen worden seien. Den Schilderungen zufolge stellte die Lehrerin das Fasten als ein schädliches Ritual dar.

„Meine Tochter, die eine sehr sensible Persönlichkeit hat, war von diesem Ereignis sehr eingeschüchtert“, erklärte der Vater gegenüber „IslamiQ“. Nach anfänglicher Weigerung soll die Schülerin schließlich unter dem Druck der Lehrerin ihr Fasten vorzeitig abgebrochen haben. Dieser Vorfall habe seiner Tochter „seelisch sehr zugesetzt“, beklagte der Vater. Er will nun laut dem Bericht weitere Schritte zur Aufklärung des Vorfalls in Gang setzen.
Schulleiterin dementiert Behauptungen
Bei einem Telefongespräch mit dem Vater der Schülerin soll die Lehrerin später erneut gedroht haben, das Kind nach Hause zu schicken, wenn es in der Schule faste. „Und wenn das Fasten wichtiger als die Schule sei, solle ich von einem Arzt ein Attest holen und mein Kind zu Hause fasten lassen und nicht zur Schule schicken“, zitierte „IslamiQ“ den Vater.

Die Schulleiterin widersprach den Darstellungen des Vaters. „Wir wollten sogar nächste Woche gemeinsam mit den Schülern das Ramadanfest feiern“, teilte sie „IslamiQ“ auf Anfrage mit. Es stimme nicht, dass die Schüler zum Abbruch des Fastens gezwungen worden seien. Sie werde gegen die Aufrechterhaltung der Darstellung rechtliche Schritte einleiten.

TRT Deutsch