Symbolbild. (dpa)
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Der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat für den Fall eines Gas-Notstandes in der Hansestadt eine Begrenzung der Warmwasser-Mengen für private Haushalte angekündigt. „In einer akuten Gas-Mangellage könnte warmes Wasser in einem Notfall nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung gestellt werden“, sagte Kerstan der „Welt am Sonntag“. Auch eine „generelle Absenkung der maximalen Raumtemperatur im Fernwärmenetz“ käme in Betracht.

Es werde „in Hamburg schon aus technischen Gründen nicht überall möglich sein, im Fall einer Gas-Mangellage zwischen gewerblichen und privaten Kunden zu unterscheiden“, sagte Kerstan weiter. „Wenn es uns jedoch nicht gelingt, ausreichend Gas bei den großen Betrieben einzusparen, könnten Lieferbeschränkungen auf uns zukommen, die dann möglicherweise einzelne Stadtteile betreffen.“ Flüssiggas-Terminal erst Mitte 2023 betriebsbereit

Kerstan kündigte zudem an, dass ein mögliches provisorisches Flüssiggas-Terminal in Hamburg frühestens Mitte kommenden Jahres betriebsbereit wäre. „Wir werden im Laufe des Juli wissen, ob und an welchem Standort ein provisorischer LNG-Terminal in Hamburg machbar ist“, sagte er. „Das Gas könnte dort voraussichtlich ab Mai 2023 umgeschlagen werden.“ Die vollständigen Ergebnisse der Standort-Überprüfungen würden im Oktober 2022 vorliegen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) teilte auf Anfrage der Zeitung mit, dass die ersten beiden provisorischen LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zum Jahreswechsel 2022/2023 in Betrieb genommen werden sollen. „Wir haben als Bundesregierung vier schwimmende Flüssiggasterminals gemietet und hier liegen aktuell unsere Prioritäten“, erklärte Habeck.

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AFP