Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erneut zur Vorsicht bei den Lockerungen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus gemahnt. „Das Virus verändert sich, wird offenkundig ansteckungsfähiger und verbreitet sich dadurch schneller“, sagte Spahn am Freitag bei einem digitalen Kongress der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir sehen, dass die Zahlen steigen, dass auf den Intensivstationen der deutliche Abwärtstrend über Wochen sich eher in einen Seitwärtstrend verwandelt hat.“
Die Regierung sei mit den Öffnungsschritten „bis an den Rand dessen gegangen, was aus Gesundheitsschutzaspekten verantwortlich ist“, sagte Spahn weiter. Nach jedem Schritt müsse genau abgewogen werden, was möglich ist. Denn keiner könne wollen, dass die Situation in vier, sechs oder acht Wochen wieder so sei wie im vergangenen November und die „sehr hart erarbeiteten Erfolge der letzten Wochen“ wieder weg seien, betonte der Minister.
Spahn bat außerdem um mehr Verständnis für die Entscheidungen der Regierung in der Pandemie. „Nach zwölf Monaten Pandemie ist Deutschland sehr rundgescheuert, die Nerven liegen vielerorts verständlicherweise blank“, sagte er. Über Fehler und Probleme müsse geredet werden, „aber eben so, dass es nicht destruktiv ist, dass es nicht nur um Schuldzuweisungen geht, sondern so, dass wir daraus auch etwas lernen können, etwas mitnehmen können und dass wir als Gesellschaft zusammenbleiben“, sagte er.
13 März 2021
dpa
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