Der ehemalige Nationalspieler Dietmar Hamann (dpa)
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Der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann sieht im Fußball Verbesserungen beim Kampf gegen Rassismus, aber auch noch Raum für weitere Fortschritte. „Die Spieler haben mittlerweile ein anderes Verständnis, was gesagt werden kann und darf“, sagte Hamann beim Pay-TV-Sender Sky. „Es ist heute eine andere Situation, man ist sensibilisiert für das Thema – und das zurecht.“ Man sei insgesamt „einen Schritt weiter gekommen“, aber sicher noch nicht da, wo man sein wolle.

Hamann betonte, dass Spieler ein „Vorbild für die Gesellschaft“ seien. „Wir haben den Auftrag und die Verantwortung, da Vorbild zu sein“, sagte der 47-Jährige.

Zuvor hatte der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angekündigt, die Rassismus-Vorwürfe nach dem Bundesligaspiel des 1. FC Union Berlin gegen Bayer Leverkusen am Freitagabend (1:0) zu untersuchen. „Es besteht der Verdacht, dass der Berliner Spieler Florian Hübner seinen Leverkusener Gegenspieler Nadiem Amiri, dessen Eltern aus Afghanistan stammen, rassistisch beleidigt haben könnte“, teilte der DFB am Samstag mit. Anfang der Woche sollen entsprechende Ermittlungen aufgenommen werden.

Amiri hat bereits eine Entschuldigung von Hübner angenommen. Ungeachtet dessen wies Unions Manager Oliver Ruhnert die Vorwürfe zurück. „Er hat sich so nicht geäußert“, sagte Ruhnert am Samstag. Eine Sanktion gegen Hübner durch den Verein werde es nicht geben.

Nach Aussage von Amiris Team- und DFB-Kollegen Jonathan Tah sollen die Worte „Scheiß Afghane“ in Richtung des deutschen Nationalspielers Amiri geäußert worden sein.

dpa