21.12.2017, Berlin: Silbernetz-Initiatorin Elke Schilling telefoniert in Berlin in ihrem Büro. Im Rahmen des Projekts „Silbernetz“ wird einen Hotline für einsame Senioren angeboten. (dpa)
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Beim Feiertagstelefon des Seelsorge-Projekts „Silbernetz“ sind seit Heiligabend doppelt so viele Anrufe von einsamen Seniorinnen und Senioren eingegangen wie noch Ende 2019. Die bundesweit erreichbare kostenfreie Nummer sei zwischen dem 24. Dezember und Neujahr fast 3200 Mal angerufen worden, teilte die Organisation am Samstag mit. 1927 Gespräche mit 607 verschiedenen Anruferinnen und Anrufern hätten sich ergeben.
„Die große Mehrheit der Anrufenden war über 60 Jahre alt, mehr als 85 Prozent lebten allein“, sagte „Silbernetz“-Initiatorin Elke Schilling. Der hohe Gesprächsbedarf einsamer älterer Menschen liege „natürlich an den Belastungen im Corona-Jahr, andererseits bekommt Einsamkeit dadurch in der Öffentlichkeit eine höhere Aufmerksamkeit“, sodass das Thema weniger schambehaftet sei.
Viele ältere Anrufer sprachen demnach über Trauer wegen des Verlusts des Partners oder die Corona-Isolation im Altersheim. Bei knapp einem Drittel der Gespräche seien Depressionen oder Ängste das zentrale Thema gewesen.

dpa